Wien – ÖVP-Bildungssprecher Rudolf Taschner stellt sich gegen Christgewerkschafter Paul Kimberger. Der oberste Lehrergewerkschafter hatte im "Kurier"-Interview die Abschaffung der unter Türkis-Blau wieder eingeführten Ziffernnoten und Änderungen bei Deutschförderklassen verlangt. Solche "Forderungen von Linken und Gewerkschaftern" seien "klar abzulehnen", merkte Taschner am Samstag in einer Aussendung an.

Mit dem Schuljahr 2019/20 werden ab dem zweiten Semester der 2. Klasse wieder verpflichtend Ziffernnoten eingeführt. Kimberger plädierte dafür, diese Regelung zurückzunehmen und den Schulen freizustellen, ob sie Ziffernnoten oder verbale Beurteilung einsetzen. Bei den Deutschförderklassen ging es ihm um Schüler, die die Unterrichtssprache nicht gut beherrschen. Sie würden beim erfolgreichen Umstieg in die Regelklasse jegliche Sprachförderung verlieren – und nach dem normalen Benotungsschema und damit meist negativ beurteilt. Hier seien Änderungen nötig, befand Kimberger.

Taschner lehnt hingegen strikt jegliche Änderung ab: Es hätte "bildungspolitisch fatale Folgen", meinte er, wenn die Übergangsregierung diese "sinnvollen Maßnahmen stürzen" würde. Denn: Es brauche ein "modernes Bildungssystem, das den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht wird". (APA, 8.6.2019)