Foto: APA/dpa/Bodo Marks

Hamburg – Ein Unglück mit Symbolcharakter hat sich auf der Elbe ereignet: Ein historisches Segelschiff aus dem 19. Jahrhundert, das in mühevoller Kleinarbeit restauriert worden war, ist durch die Kollision mit einem 2007 gebauten Containerschiff versenkt worden. Bei dem Unfall am Samstag in Stade wurden fünf Menschen verletzt, davon eine Frau schwer, teilte der Lagedienst der Hamburger Polizei mit. Die No 5 Elbe konnte nicht mehr zum Ufer geschleppt werden und sank im Mündungsbereich des Flusses Schwinge. (Ein BiId des Seglers in flottem Zustand und weitere Informationen zu ihm finden Sie hier.)

Hintergrund

Die No 5 Elbe, ein 37 Meter langer Lotsenschoner, also der Segler eines Lotsen, war Hamburgs letztes verbliebenes Seeschiff aus der Ära des Holzschiffbaus. Sie lief 1883 auf der Werft von H.C. Stülcken auf Steinwerder vom Stapel. Ab 1924 wurde sie in Privatbesitz als Yacht genutzt und überquerte mehrfach den Atlantik.

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2002 erwarb die Stiftung Hamburg Maritim das Schiff in Seattle und brachte es wieder zurück nach Hamburg. Hier nahm das Traditionsschiff an Veranstaltungen wie dem Hafengeburtstag teil und wurde für Ausfahrten genutzt. Zuletzt lag es acht Monate in einer dänischen Werft und erhielt unter anderem neue Außenplanken und einen neuen Achtersteven. Erst Ende Mai war die No 5 Elbe nach der rund 1,5 Millionen Euro teuren Restaurierung in den Hamburger Hafen zurückgekehrt und konnte für Ausflugsfahrten gebucht werden.

Nach Angaben der Polizei kollidierte die No 5 Elbe gegen 14.30 Uhr ungefähr auf Höhe Stadersand mit dem 141 Meter langen Containerschiff Astrosprinter, das unter zypriotischer Flagge in Richtung Nordsee unterwegs war. Zum Hergang des Unfalls konnte die Polizei bisher noch keine Auskunft geben. Das Containerschiff setzte seine Fahrt zunächst fort. Die Polizei führt Ermittlungen zum Unfallhergang an Bord. (APA, red, 9. 6. 2019)