Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder mit Herbert und Rita Batliner.

Foto: Albertina/Kullmann

Wien/Vaduz – Mit seiner Anwaltskanzlei in Vaduz machte sich Herbert Batliner einst einen Namen: Millionäre schätzten seine Optimierungsmodelle, die bisweilen auch das Interesse der Steuerfahndung weckten. 2002 zog sich Batliner beruflich zurück und widmete sich fortan seiner Leidenschaft für Kunst, was ihm zu einer Imagekorrektur verhalf: Der gewiefte Treuhänder war in der öffentlichen Wahrnehmung recht schnell vom Mäzen Batliner abgelöst worden.

Seit 2007 gastiert seine Sammlung als Dauerleihgabe in der Wiener Albertina und trägt maßgeblich zum geschäftlichen Erfolg des Museums bei. Es war eine Allianz, die auch auf Kritik stieß, die sein Freund, Direktor Klaus Albrecht Schröder, aber stets vom Tisch zu wischen verstand, indem er etwa Batliners Engagement "eine Sternstunde in der Geschichte des Museums" nannte.

Als 2017 bei einem Festakt das zehnjährige Jubiläum zelebriert wurde, war der Mäzen schon von schwerer Krankheit gezeichnet. Am Samstag ist Herbert Batliner 90-jährig in Vaduz gestorben. Der Verbleib seiner (in einer Stiftung geparkten) Sammlung soll für die Albertina bis 2027 gesichert sein. (Olga Kronsteiner, 10.6.2019)