Apples "Käsereibe".

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Apples neues Mac Pro ist der bisher mächtigste Computer des Unternehmens. Die Spezifikationen richten sich an kreative Profis, etwa Filmemacher oder Musiker. Das modulare Design und die dezidierte Afterburner-Karte zum Rendern von Videos sind speziell dafür ausgerichtet – und das lässt Apple auch einiges kosten. Denn preislich beginnt das Gerät bei rund 6.000 Dollar. Allein deswegen dürften viele, vor allem selbstständige Profis, sich den Mac Pro gar nicht leisten können – dazu kommt nämlich ein Aufpreis für eine bessere Konfiguration.

Keine Nvidia-Grafik

Wie "The Verge" berichtet, sagen deswegen Künstler und andere Profis, dass sich das Gerät wohl eher für große Studios oder Unternehmen eignet, nicht aber für Selbstständige, die es ins eigene Büro stellen. Dazu kommt, dass der Mac Pro keine Grafikkarten von Nvidia unterstützt – etwas, was für 3D oder Visual Effects zum Problem werden könnten. Ein Projektmanager für Visuelle Effekte bei Serien sagte "The Verge" etwa, dass dieser Umstand eine große Enttäuschung sei. So könne er mit einem selbst zusammengestellten PC wohl um den halben Preis bessere Ergebnisse erreichen.

Bei der WWDC zeigte Apple mehrere Entwickler, die ankündigten, den Support für AMD-Grafikkarten zu verbessern. Aktuell setzen die meisten Programme lediglich auf Nvidias CUDA-Rendering-Technik. Für Nutzer anderer Grafikkarten bedeutet das hohe Performance-Einbüßen.

Mieten statt kaufen

Doch viele Programme sind optimiert für Macs, sagt ein Filmemacher. Möglich ist es auch, dass Agenturen in Zukunft die leistungsstarken Mac Pros mieten werden, wenn ein größeres Projekt läuft – während größere Unternehmen sie selbst erwerben.

Stu Maschwitz, Projektleiter im Vereich Visual Effects, findet, dass Apple mit dem Einbeziehen fast sämtlicher Wünsche seiner Fans ein Produkt geschaffen hat, das nicht für die Community gedacht ist. Der Wunsch nach einem "Pro Mac" sei oft einfach jener nach einem "Hobby-Mac" für Personen, die ihr Gerät gerne anpassen würden. (red, 10.6.2019)