Katherine Kelly (li.) und Molly Windsor in "Cheat".

Foto: ARD

Nein, das wünscht man nicht einmal seinen ärgsten Feinden. Wie die junge Studentin Rose Vaughan ihre Umgebung manipuliert, ist nichts für schwache Nerven. Sie ist blitzgescheit und dabei abgrundtief böse. Eine fatale Mischung. Vor allem für die Uni-Dozentin Leah Dale (Katherine Kelly), auf die es Rose (Molly Windsor) abgesehen hat.

Die vierteilige britische Miniserie Cheat – sie war in der ARD als Zweiteiler am Pfingstwochenende zu sehen und ist dort für Zuschauer aus Deutschland in der Mediathek abrufbar – liefert ein aufreibendes Katz-und-Maus-Spiel, bei dem nur der Zuschauer weiß, wer die Nase vorn hat.

In Rückblenden arbeitet die Regisseurin Louise Hooper die Geschichte dieser beiden Frauen auf, die schon viel früher beginnt, als man zunächst ahnt. Dabei fängt alles ganz harmlos an. Leah verdächtigt die eher mittelmäßige Studentin Rose, bei einer Seminararbeit geschwindelt zu haben, und lässt sie durchfallen.

Das ist der Beginn eines Rachefeldzugs, der sich gewaschen hat. Immer tiefer mischt Rose in Leahs Leben mit, mit immer grausameren Methoden zieht sie ihren perfiden Plan durch. Intrigen, Erpressung, Mord, es gibt nichts, wovor Rose zurückschreckt. Erst nach und nach wir klar, warum die junge Studentin so hinterfotzig wurde, wie sie ist.

Es ist diese scheinbare Leichtigkeit, mit der Rose das Leben für Leah und deren Umfeld zur Hölle werden lässt und die diese Serie schwer erträglich, aber dafür umso sehenswerter macht. Es gibt kein Entrinnen und am Ende auch keine Erlösung. (Astrid Ebenführer, 10.6.2019)