Ein Teil des Posters, gegen das Matt Furie Urheberrechtsbeschwerde eingebracht hatte.

Foto: Infowars

Er raucht gerne Marijuana, mag Pizza und ist allgemein eigentlich ein gutmütiger Geselle. Pepe, der Frosch. Doch in den vergangenen Jahren machte die Comicfigur eine Karriere, die ihrem Erfinder Matt Furie nicht besonders gefiel. Mit Umweg über die berühmt-berüchtigten Imageboards 4chan und 8chan wurde er plötzlich zu einer beliebten Repräsentationsfigur in rechtsextremen Kreisen, insbesondere der amerikanischen Alt-Right.

Nachdem er diese Entwicklung zuerst ignoriert und nur verbal kritisiert hat, geht er mittlerweile gerichtlich gegen die missbräuchliche Verwendung seines Werks vor. Nun hat er erneut einen Erfolg zu vermelden – und zwar gegen den Verschwörungstheoretiker Alex Jones und sein Medienunternehmen Infowars, berichtet die New York Times.

Poster mit Trump und Pepe

Konkret geht es bei der 2018 eingebrachten Klage um ein Poster, das Trump und Persönlichkeiten aus dem Alt-Right-Millieu zusammen mit Pepe zeigt. Verkauft worden war das Motiv etwa während des US-Präsidentschaftswahlkampfes 2016.

Alex Jones hatte sich dem Vorgehen allerdings widersetzt. Er argumentierte, Furie hätte sein Copyright an Pepe aufgegeben und seine Verwendung auf dem Poster falle ohnehin unter die "Fair Use"-Klausel im US-Copyright, über die etwa Remixes und Auszüge zum Zwecke von Kritik oder Satire ermöglicht werden. Jones kündigte an, Pepe "ein für alle Mal zu befreien".

Einigung

Doch die "Rettungsmission" ist gescheitert, bevor es überhaupt ernst wurde. Jones und Furies Anwalt haben sich letztlich geeinigt, noch bevor der Prozess ins Rollen kam. Infowars muss sämtliche mit dem Poster erzielten Einnahmen an Furie überweisen, hierbei soll es um 14.000 Dollar gehen. Dazu kommen weitere 1.000 Dollar als Wiedergutmachung, die Furie an die Tierschutzorganisation "Save the Frogs" spenden will.

Bei Infowars sieht man das Ende naturgemäß in einem anderen Lichte. Man sei für einen Millionenbetrag geklagt worden, müsse am Ende aber nur eine "ehrliche Lizenzgebühr" bezahlen. Zugleich vermutete, dass die Gegenseite selber Kosten in Millionenhöhe für das gerichtliche Vorgehen gehabt habe.

Furies Anwalt schoss zurück: Es sei nun "sehr klar", dass man nicht einfach Motive mit Pepe verkaufen könne, ohne eine Lizenz zu haben. Furie werde weiter gegen solche Verstöße vorgehen, insbesondere wenn Pepe in Zusammenhang mit Hassbotschaften genutzt wird.

Infowars verliert Reichweite

Alex Jones kämpft mittlerweile mit schwindender Reichweite. Praktisch jede relevante Plattform – Facebook, Twitter, Youtube oder Apple Podcasts – haben seine Kanäle mittlerweile entweder limitiert und einzelne Beiträge entfernt oder komplett gesperrt. Zudem befindet sich Jones weiterhin in einem Rechtsstreit mit Angehörigen von Opfern des Schul-Amoklaufs in Sandy Hook, denen er unterstellte, bezahlte Schauspieler zu sein. (red, 15.6.2019)