Mixed mit Serena.

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Wien – Dominic Thiem ist ein harmoniebedürftiger Mensch. Am Dienstag reichte er Serena Williams die Friedenspfeife: "Ich würde gerne mit ihr Mixed spielen, in Wimbledon oder bei den US Open." Ob das in Wien bei einer Pressekonferenz unterbreitete Angebot ernst gemeint war oder nicht, sollte die Tennislegende darauf einsteigen, wird der Gentleman aus Lichtenwörth keinen Rückzieher machen können. Ein Mann, ein Wort.

Zur Erinnerung: Thiem musste bei den French Open auf Geheiß der Veranstalter mitten im Gespräch den Pressesaal für Williams räumen: "Es war ein organisatorisches Hoppala. Wahnsinn, was das für Wellen geschlagen hat." Der 25-Jährige ist sichtlich bemüht, die Wogen zu glätten, und spricht nur noch in den höchsten Tönen von der US-Amerikanerin: "Unfassbar, was sie für den Sport geleistet hat."

Sportlich

Neben diesem Wirrwarr kam in Wien auch der Sport zur Rede. Immerhin hat Thiem zum zweiten Mal in Folge das Endspiel von Paris erreicht. In einem Atemzug mit Rafael Nadal, Roger Federer und Novak Djokovic will er aber noch lange nicht genannt werden: "Das ist keinen Vergleich wert. Diese Spieler haben zig Grand-Slam-Titel in der Tasche. Mal sehen, was ich geschafft habe, wenn ich so alt bin wie sie. Ich werde weiterhin hart an mir arbeiten müssen."

Nur auf die Pension der drei Altmeister zu warten, wäre ohnehin nicht ratsam. Konkurrenz wird es auch in Zukunft zur Genüge geben. Thiem hält den Griechen Stefanos Tstsipas für einen kommenden Grand-Slam-Champion. Den Deutschen Alexander Zverev müsse man ohnehin auf der Rechnung haben. Und der Kanadier Félix Auger-Aliassime werde ab 2020 ganz vorn mitmischen. Die großen Pokale gibt es weiterhin nicht geschenkt: "Es können auch Spieler nachrücken, die heute erst 16 Jahre alt sind, deren Namen wir noch gar nicht kennen."

Ab auf Rasen

Die nahe Zukunft heißt jedenfalls Wimbledon. Ab 1. Juli wird der Sport auf der englischen Wiese zelebriert. Einen Mindestanspruch will die Nummer vier der Weltrangliste nicht näher definieren: "Dort rutscht alles näher zusammen. Ich will fit anreisen."

Zuvor bestreitet Thiem das Rasenturnier in Halle sowie die ein oder andere Exhibition. Ein Mentaltrainer kommt dem Profi weiterhin nicht ins Haus: "Ich bin in einer guten Verfassung. So etwas brauche ich nicht." (Philip Bauer, 11.6.2019)