Die zurückgetretene Parteichefin soll die Salzburger Grünen in die Nationalratswahl führen.

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Ihr Nachfolger Heinrich Schellhorn und die Landespartei wünschen sich Rössler als Spitzenkandidatin.

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Salzburg – Sie ist die Wunschkandidatin der Salzburger Grünen. Die ehemalige Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler soll die Spitzenkandidatin der Landesliste für die Nationalratswahl werden. Die ehemalige Landeschefin wird für den Bund nun reaktiviert.

Rössler ist nach der Landtagswahl 2018, bei der sich die Salzburger Grünen auf 9,3 Prozent halbiert haben, zurückgetreten. Die ausgebildete Mediatorin hat zwar noch die schwarz-grün-pinke Regierung in Salzburg mitverhandelt, sich dann aber aus der Politik zurückgezogen. Seither ist sie als Lektorin an der Tourismusfachschule Kleßheim tätig und bietet Unternehmensberatungen im Bereich Umwelt an. Für die vorgezogene Nationalratswahl will ihr Nachfolger, der Salzburger Grünen-Chef Heinrich Schellhorn, die Umweltjuristin wieder zurückholen. Rössler hat sich Bedenkzeit erbeten.

"Wir führen noch Gespräche", sagt Landesgeschäftsführer Simon Hofbauer. Erst zum Ende der Bewerbungsfrist für einen Listenplatz am 21. Juni könne fix von einer Kandidatur gesprochen werden. Wenn Rössler zusagt, ist ihr der erste Platz jedenfalls sicher. "Es gibt eine breite Unterstützung, wenn sie sagt, sie macht das. Auf Platz eins gegen sie anzutreten würde ich niemanden raten", sagt Hofbauer zum STANDARD. Gewählt wird die Liste für die Nationalratswahl dann am 28. Juni bei der Landesversammlung.

Wahlkampfmuskel trainiert

Die Salzburger Grünen hatten bisher immer nur einen Sitz im Nationalrat. "Wir hoffen, dass wir das wieder schaffen", sagt der Landesgeschäftsführer. Für dieses Mandat brauche es mehr als neun Prozent in Salzburg. Für die Salzburger Grünen ist es übrigens die dritte Wahl in diesem Jahr. Neben der Europawahl fanden auch Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen statt. "Der Wahlkampfmuskel ist trainiert, aber wir werden uns noch Zeit lassen", kündigt Hofbauer an. Obwohl der dritte Wahlkampf budgetär nicht vorgesehen war, gebe es keine Geldprobleme. (Stefanie Ruep, 11.6.2019)