Hongkong – Bei den schwersten politischen Unruhen seit der Übergabe der ehemaligen britischen Kronkolonie an China sind in Hongkong mindestens 70 Menschen verletzt worden. Das berichtete der Sender RTHK unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden am Mittwoch.

Zehntausende Menschen blockierten aus Protest gegen ein umstrittenes Auslieferungsgesetz Hauptverkehrsstraßen und das Regierungsviertel, es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei.

Etappensieg

Der Präsident des sogenannten Legislativrats in Hongkong hatte zuvor angekündigt, die für Mittwochvormittag geplante zweite Lesung zum umstrittenen Auslieferungsgesetz zu verschieben. Die Menschen fordern aber, das Gesetz ganz fallenzulassen. Am Mittwoch verlangte auch Großbritannien den Stopp des Gesetzes.

Die Demonstranten haben damit zwar einen Etappensieg erreicht. Doch die zehntausenden Menschen machten weiter keine Anstalten, die Straßen rund um das Parlament in der chinesischen Sonderverwaltungszone zu verlassen. Die Proteste wurden zunehmend chaotischer.

Seit Sonntag kommen Hunderttausende auf die Straßen, um gegen das Gesetz zu protestieren, das Auslieferungen an das chinesische Festland ermöglichen würde. Die Demo am Sonntag war die größte seit der Übergabe der ehemaligen britischen Kronkolonie an China im Jahr 1997. Auch am Mittwoch gingen die Proteste weiter. "Kein Rückzug", skandierten die Menschen auf den Straßen. (red, 12.6.2019)

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Auch am Mittwoch umstellten Demonstranten das Gebäude des Legislativrats in Hongkong.

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Mit Wasserwerfern ging die Polizei gegen die Menschen vor, um Blockaden wichtiger Verkehrsadern in der Stadt zu räumen.

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Auch Tränengas und Gummigeschoße wurden eingesetzt, nachdem Protestierende mit Plastikflaschen geworfen hatten.

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Mit Ziegeln errichteten die Demonstranten Barrikaden.

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Die Demonstranten ließen sich vom Regen nicht davon abhalten, die Regierungsgebäude zu umstellen. Schon 2014 wurde der gelbe Regenschirm zum Symbol breiter "Occupy"-Proteste in der Stadt.

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Die Polizei versuchte mit Barrikaden die Massen im Zaum zu halten.

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In der Stadt sind Sondereinheiten der Polizei im Einsatz.

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"Gegen Auslieferungen nach China", steht auf dem Schild der Demonstrantin. "Wir gehen nicht, bis das Gesetz ganz fallengelassen wird", sagte ein anderer zu Reuters.

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