Das (Wiener) Taxigewerbe hat die technologische Zukunft verschlafen.

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ÖVP, SPÖ und FPÖ haben gemeinsam eine Gesetzesnovelle zur Zusammenlegung von Taxi-und Mietwagengewerbe eingebracht.

Gute Nachricht für Taxifirmen: Sie sind (oder sie wären im Fall einer Gesetzwerdung) die Konkurrenz vor allem von Uber los.

Schlechte Nachricht für Konsumenten: Die bisher um rund 30 bis 40 Prozent billigeren Uber-Fahrten kosten dann genauso viel wie die Taxis. Das trifft besonders junge Leute.

Ob es die Taxifirmen endlich schaffen, auf moderne technologische Standards wie Uber und andere zu kommen, ist die Frage: nämlich Apps einzurichten, die Transparenz über den Fahrpreis vor Fahrtantritt, eine rasche Bewertungsmöglichkeit (und damit Qualitätskontrolle) des Fahrers und gesicherte Routen garantieren. Vorläufig sieht es so aus, als hätte sich ein Taxikartell durchgesetzt, ohne bessere Leistungen zu bieten.

Der Uber-Vertreter in Wien sagt, die Verhandlungen rund um das Einheitsgewerbe seien "intransparent und einseitig" gelaufen. Die Wirtschaftskammer habe nur den traditionellen Taxisektor vertreten.

Uber ist ein tougher internationaler Konzern, und die Gewerkschaft beklagt wohl zu Recht Lohndrückerei. Aber das (Wiener) Taxigewerbe hat die technologische Zukunft verschlafen und verlässt sich offenbar auf politische Unterstützung. An den Konsumenten dachte offenbar niemand. (Hans Rauscher, 15.6.2019)