Kamui Kobayashi fuhr vermeintlich dem Sieg entgegen.

Foto: APA/AFP/FRED TANNEAU

...aber am Ende gewannen Alonso und Kollegen.

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Le Mans – Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso hat nach einer spannenden Schlussphase seinen zweiten Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans gefeiert. Gemeinsam mit seinen Toyota-Teamkollegen Sebastien Buemi (Schweiz) und Kazuki Nakajima (Japan) gewann der Spanier vor dem lange führenden Schwesterfahrzeug mit Kamui Kobayashi (Japan), Jose Maria Lopez (Argentinien) und Mike Conway (Großbritannien).

Das frühere Formel-1-Trio Alonso/Buemi/Nakajima sicherte sich neben dem zweiten Le-Mans-Sieg in Folge auch den WM-Titel in der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Für Alonso war es der perfekte Abschied, der 37-Jährige hatte bereits lange vor Le Mans angekündigt, die Serie zu verlassen. Über seine Zukunft äußerte er sich bislang nicht, ein Start für Toyota bei der Rallye Dakar wurde ebenso als Option genannt wie eine Rückkehr in die Formel 1. Ein weiterer Start beim Indy 500, um mit einem Sieg dort die Triple Crown des Motorsports zu komplettieren, erscheint sicher.

Toyota überlegen

Toyota feierte in Le Mans den erwarteten zweiten Gesamtsieg nacheinander. In der höchsten Prototypen-Klasse LMP1 sind die Japaner als einziges Werksteam vertreten und dürfen daher ein leistungsstarkes Hybridsystem einsetzen. Sieben von acht Saisonrennen gewann der Automobilriese, dem kompletten Triumph stand nur eine Disqualifikation wegen eines technischen Vergehens in Silverstone im Weg.

Lange Zeit sah es an der Sarthe nach einem Sieg für Kobayashi/Lopez/Conway aus, die über weite Strecken das deutlich schnellere Auto hatten. Eine Stunde vor Rennende erlitt Lopez aber zwei Reifenschäden binnen zwei Runden, wodurch Nakajima in Führung gehen konnte. Diese gab er bis zum Ende nicht mehr ab. Das Podium komplettierte das russische Privatteam SMP Racing mit den früheren Formel-1-Fahrern Stoffel Vandoorne (Belgien) und Witali Petrow (Russland) sowie dessen Landsmann Jegor Orudschew. In der GT-Profiklasse wurde der Österreicher Richard Lietz (Porsche) wie im Vorjahr Zweiter. (sid, APA, 15.6.2019)

Ergebnisse der 87. Auflage des 24-Stunden-Rennens von Le Mans (Auto-Langstrecken-WM) am Wochenende – Endstand:

1. Sebastien Buemi, Kazuki Nakajima, Fernando Alonso (SUI/JPN/ESP) Toyota TS050 Hybrid 385 Runden –

2. Mike Conway, Kamui Kobayashi, Jose Maria Lopez (GBR/JAP/ARG) Toyota TS050 Hybrid 16,972 Sek.

3. Witalij Petrow, Michail Aleschin, Stoffel Vandoorne (RUS/RUS/BEL) SMP Racing +6 Runden

Weiter:

6. (1. LMP2) Nicolas Lapierre, Andre Negrao, Pierre Thiriet (FRA/BRA/FRA) Signatech Alpine A470 +17 –

13. (LMP2 8.) Rene Binder, Julien Canal, William Stevens (AUT/FRA/GBR) Panis Barthez/Ligier 23

20. (1. GTE Pro) Alessandro Pier Guidi, James Calado, Daniel Serra (ITA/GBR/BRA) Corse Ferrari 43

21. (2. GTE Pro) Richard Lietz, Gianmaria Bruni, Frederic Makowiecki (AUT/ITA/FRA) Porsche 911 43

40. (9. GTE-Am) Michael Wainwright, Ben Barker, Thomas Preining (GBR/GBR/AUT) Gulf Racing 54

49. (14. GTE Pro) Nicks Catsburg, Martin Tomczyk, Philipp Eng (NED/GER/AUT) BMW M8 76

Ausgeschieden u.a.: 58. (GTE Am) Paul Dalla Lana, Pedro Lamy, Mathias Lauda (CAN/POR/AUT) Aston Martin +298

61 Teams gestartet, 49 klassiert