Nicht viermal zack, zack, zack, zack, wie der Fingerzeig andeutet, auch nicht dreimal, wie das berühmte Original aus Ibiza, sondern nur zweimal: Zackzack heißt das neue Onlinemedium, das Peter Pilz am Sonntag gelauncht hat.

Foto: APA / Georg Hochmuth

Peter Pilz und die von ihm gegründete Liste Jetzt ist am Sonntag unter die Medienmacher gegangen. Die Internetseite zackzack.at wurde als "neues Sprachrohr der kleinen Leute gegen den Ausverkauf der Politik" gestartet.

Zackzack? Kommt Ihnen bekannt vor? In minimal erweiterter Form als "Zack. Zack. Zack." ist es eine berühmt gewordene Passage aus dem berüchtigten Ibiza-Video, über das FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus gestolpert sind. Strache hatte mit dem Zack-Triple über die Absetzung von unliebsamen Redakteuren gesprochen.

Neo-Redakteur Pilz sagte zur Namensgebung: "Weil Ibiza mitten in Österreich ist. Und weil wir uns das nicht irgendwann ansehen, sondern: ZackZack."

Aufdecken, nichts verstecken, richtig anecken

Der Parteigründer und sein Team wollen nun mit ihrem Zackzack-Online-Medium "alles aufdecken, nichts verstecken und bei den Richtigen anecken".

Zackzack will ab sofort "nicht nur der Gegenpol zu den Online-Medien der FPÖ. Wir schreiben, worüber andere schweigen", sagte Parteichefin Maria Stern zum Medienstart: "ZackZack wird über die neuen Oligarchen und ihren Altkanzler ebenso berichten, wie über die Nöte der Menschen, die sich keine Partei kaufen können. Wir wollen aufzeigen, was ist. Mit Fakten, Witz und klarer Sprache."

Im Editorial schreibt Pilz, für wen er unter anderem schreiben will: "Wir ergreifen Partei: für Menschen, die hart arbeiten und von denen viele trotzdem oft nicht wissen, wie sie die Miete bezahlen sollen." Vor allem aber versteht sich die Liste Jetzt "Partei für Medienfreiheit, als Gegenpol zu einem türkisen Meinungskartell".

Ist Zackzack nun ein Parteimedium? Pilz erklärt auf der Homepage: "Unser Startkapital stammt von der Liste Jetzt, Peter Pilz ist Herausgeber von ZackZack."

Zum Auftakt gibt es eine Geschichte zu einer Serie zum Thema "Identitäre in der Polizei – wie aus Extremisten Polizisten werden". Angekündigt sind "neue Fälle und neue Fakten zur Sellner-Hausdurchsuchung", die in den nächsten Tagen folgen sollen.

Hitzefrei für Fiaker!

Außerdem auf der Startseite ein Text zum Thema Tierschutz. Unter dem Titel "Hitzefrei für Fiaker-Pferde" wird eine Petition gestartet, die "ein Minimum an tierwürdigen Bedingungen und daher hitzefrei ab 30 Grad" für Fiaker-Pferde in der Stadt fordert.

Und ein Horoskop gibt's auch. Die Polit-Sternenschau beginnt mit den Zwillingen, personalisiert mit Heinz-Christian Strache, dem im namens der Sterne Folgendes mitgeteilt wird: "Sie haben einen Fehler gemacht. Sich eine berufliche Pause zu gönnen, war die richtige Entscheidung. Fahren Sie wieder mal mit Freunden auf Urlaub! Die sonnigen Regionen des Südens tun Ihnen gut. Nutzen sie Ihr Smalltalk-Wissen, um neue Freunde zu finden. Jupiter deutet an, dass eine geheimnisvolle, "schoarfe" Versuchung auf sie wartet."

Der astrologischen Jungfrau Sebastian Kurz (ÖVP) wird als Himmelsbotschaft das hinterlegt: "Ihre letzten Beziehungen waren nicht die glücklichsten. Viele ihrer "Freunde" haben Sie hintergangen. Uranus lässt vermuten, dass es an Ihnen liegen könnte. Schalten Sie ihr Handy ab, reden Sie mehr mit ihren Mitmenschen und gönnen Sie sich eine längere Auszeit von Ihrem Beruf, vielleicht war Ihr letzter nicht das Richtige für Sie."

Im Sternzeichen Stier werden gleich zwei Politikerinnen verarztet: Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger und SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Meinl-Reisinger wird empfohlen, mehr Leitungswasser zu trinken, "solange es noch günstig ist!" Rendi-Wagner wird vor einer "Bedrohung aus den eigenen Reihen gewarnt. "Seien Sie vorsichtig!"

Vorsicht vor Skorpionen

Und wie stehen die Sterne für Peter Pilz, einen Wassermann? "Uranus sagt: Sie sind auf der richtigen Spur. Hüten Sie sich aber diese Woche vor dem Giftstachel von Skorpionen."

Skorpion? Überraschung – ist Werner Kogler! Dem Ex-Kollegen aus gemeinsamen Grün-Zeiten, richten Peter Pilz' Horoskop-Beauftragte aus: "Beruflich hatten Sie die Chance, ins Ausland zu gehen. Falls Sie diese Gelegenheit ungenutzt verstreichen ließen, können Sie sich immer noch dem Glücksspiel zuwenden."

Die Brücken zu den Grünen scheinen ohnehin nicht mehr wirklich tragfähig nach der Absage Koglers zu einer Kooperation der beiden Parteien bei der kommenden Nationalratswahl: "Schade, dass ich über die Entscheidung von Werner Kogler über eine Nichtkooperation der Grünen mit Jetzt aus der ,Tiroler Tageszeitung' erfahre", sagte Parteichefin Stern am Sonntag in einer Aussendung.

"Ich führte zwei ernsthafte Gespräche mit Werner Kogler, um gemeinsam über die Möglichkeit einer Wahlplattform nachzudenken. Von einer Fusion war meinerseits nie die Rede", so Stern. Die Grünen würden sich "unsere Rosinen herauszupicken" wollen, kommentierte Stern die Ansage Koglers, dass er sich vorstellen kann, einzelne Jetzt-Abgeordnete wie Alma Zadic zu den Grünen zu holen. (Lisa Nimmervoll, 15.6.2019)