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Mehr Fleisch aus den USA – aber hormonfrei soll es sein, so verspricht der EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan.

Foto: dpa-Zentralbild/Hendrik Schmidt

Brüssel – Im Verhältnis zwischen den USA und Europa sind Autos längst nicht das einzige Thema. US-Präsident Donald Trump will unter anderem Flüssiggas verkaufen, das in den USA in solch hohem Überschuss produziert wird, dass Energie-Insider sagen, man müsste es eigentlich verschenken. Die Importe von Flüssiggas und Soja sind nach Europa in den vergangenen Monaten auch extrem gestiegen.

Bessere Marktchancen

Nun will die EU unter dem Druck von Trump amerikanischen Rindfleischproduzenten zu besseren Marktchancen in Europa verhelfen. Nach Angaben der EU-Kommission vom Freitag sollen künftig Teile des globalen EU-Einfuhrkontingentes von 45.000 Tonnen im Jahr fest für US-Anbieter reserviert werden. Innerhalb von sieben Jahren könnte der US-Lieferanteil so auf 35.000 Tonnen pro Jahr steigen.

Nur noch 10.000 Tonnen würden dann aus den anderen Hauptlieferländern Argentinien, Uruguay und Argentinien kommen. Sie konnten sich nach Angaben aus Kommissionskreisen bisher rund zwei Drittel des Einfuhrkontingents teilen.

Das Einlenken der EU bei dem Thema gilt als ein Grund, warum sich Trump im vergangenen Sommer bereit erklärte, den Handelskonflikt mit der EU vorerst ruhen zu lassen und auch zusagte, vorerst keine weiteren Sonderzölle auf Autos oder andere Waren aus der EU einzuführen.

Hormonfrei

EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan verwies zu der nun erzielten Einigung darauf, dass weiter nur der Import von hormonfreiem Rindfleisch erlaubt sei. Die Qualität und die Sicherheit des in die EU eingeführten Rindfleischs werde nicht verändert.

Um Rindfleisch gab es über Jahrzehnte Streit zwischen den USA und der EU. Kern war das EU-Importverbot für hormonbehandeltes Rindfleisch, was die USA für nicht vereinbar mit WTO-Regeln halten. Als Kompromiss wurden schließlich Einfuhrkontingente für nicht hormonbehandeltes Rindfleisch eingeführt. Sie sorgten allerdings bisher auch dafür, dass andere Länder sehr gute Geschäfte in der EU machen konnten.

Der von der EU-Kommission mit den USA ausgehandelten Einigung müssen nun noch die Regierungen und das EU-Parlament zustimmen. (APA, 16.6.2019)