Dem jüdischen FPÖ-Abgeordneten David Lasar reicht es laut "Kronen Zeitung".

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Wien – Dem jüdischen FPÖ-Abgeordneten David Lasar reicht es laut "Kronen Zeitung": Ab sofort stehe er der FPÖ nicht mehr als Symbol zur Verfügung, zitiert ihn das große Kleinformat in seiner Online-Ausgabe.

Hintergrund sei die Erstellung der Wiener Landesliste für die Nationalratswahl, im Zuge derer Martin Graf Lasar nicht nur im größten Wählerkreis Floridsdorf/Donaustadt "vor die Nase gesetzt" wurde, wie die "Krone" schreibt: "Auch als Nummer sechs auf dieser Liste ist er ein Angebot an die Rechtsextremen, von denen man immer vorgab, sich trennen zu wollen", beklagt Lasar dort.

Zwar stünde Lasar selbst auf der Liste als Nummer neun, kandidieren werde er aber nicht. Gerne hätte er sich symbolisch am Wahlkampf beteiligt, mit "dem rechtsextremen Graf" wäre das jedoch nicht mehr möglich. Als Beispiele für diesen Rechtsextremismus nennt Lasar im "Krone"-Gespräch unter anderem Grafs Mitgliedschaft bei der rechtsextremen Burschenschaft Olympia und den Wirbel um das grauenhafte Lied "Bei sechs Millionen Juden, da fängt der Spaß erst an".

FPÖ von Lasars "Frustration" befremdet

Mit Befremden hat die Wiener FPÖ-Spitze auf das Rückzugsmotiv des langjährigen jüdischen FP-Mandatars David Lasar reagiert. Nie habe es ein Wort der Ablehnung gegen Martin Graf gegeben, den Lasar nun als Rechtsextremen bezeichnet, sagte Landesparteichef Dominik Nepp der APA.

"Ich sehe Graf nicht als rechtsextrem", betonte Nepp. Er verstehe die "Frustration" über die Reihung hinter Graf auch nicht, zumal Lasar schon bei den letzten Wahlen jeweils verkündet habe, dass dies seine letzte Kandidatur sei, so Nepp. Man nehme ihn nun aber selbstverständlich wunschgemäß von der Liste herunter. Für die Verbindungen nach Israel habe man auch andere Kontaktpersonen. (red, 17.6.2019)