Die Bilder sind zugegeben ein Hingucker: Langsam füllt sich die 65 Meter lange Maschine mit Wasser, zuerst sinkt das Heck bis nur noch die Schnauze aus dem Meer ragt, dann verschwindet auch sie. All das geschieht vor dem Hafen Ibrice in der türkischen Provinz Edirne mit voller Absicht.

Denn der ausgediente Airbus A330 wurde im Golf von Saros in der Ägäis versenkt, um in rund 30 Metern Tiefe als Tauchspot zu dienen. Das soll zunächst Touristen und künftig auch Meeresbewohner in die Gegend bringen. Am Samstag, 15. Juni, gab es bereits einen ersten Tauchgang.

"Das Flugzeugwrack wird sowohl der Natur als auch den Tauchern große Vorteile bringen", sagte Özkan Arsu, Vertreter des türkischen Unterwassersportverbands von Edirne, gegenüber der Agentur Anadolu. Arsu fügte hinzu, dies habe ein alternatives Gebiet für Taucher und Tauchtourismus geschaffen. Auch verschiedene Objekte und Figuren wurden im Rahmen des künstlichen Riffprojekts ebenfalls im Golf versenkt.

Neue Attraktionen

Es war nicht die erste Aktion in der Gegend: Schon rund drei Jahre zuvor haben türkische Behörden haben vor der Küste von Kusadasi in der Provinz Aydin einen A300-Airbus-Passagierjet versenkt, um ein künstliches Riff zu schaffen, das Taucher anziehen soll.

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Die bringen nämlich Geld in die Region: Ein Tourist generiere, heißt es von offizieller Seite, ein Einkommen von weniger als umgerechnet 450 bis 580 Euro, während Taucher umgerechnet 1.800 bis 2.700 Euro ins Land brächten. Die Sportler geben demnach mehr Geld für Tauchfahrten, Hotels und sonstiges aus.

Eine Aussicht, die wohl auch in Bahrain dazu geführt hat, eine Boeing 747 zu versenken: Das Königreich wird im August den größten Unterwasser-Themenpark der Welt eröffnen. Und die ausgemusterte Passagiermaschine, die am Montag, den 10. Juni, in einer offiziellen Veranstaltung im Meer versenkt wurde, soll dessen Hauptattraktion sein. Der Themenpark, rund 30 Kilometer nördlich der Hauptinsel, hat eine Fläche von 100.000 Quadratmetern. 20 Meter tief kann man hier im Wasser des Arabischen Golfes tauchen. Die 747 soll übrigens der größte jemals absichtlich im Meer versenkte Flieger sein. (max, 17.6.2019)