Könnte in Wien als blauer Listenerster antreten: der nichtamtsführende Vizebürgermeister Dominik Nepp.

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Wien/Frauenkirchen – Im Rahmen seiner Ankündigung, das EU-Mandat nicht annehmen zu wollen, hat Heinz-Christian Strache auch Spekulationen genährt, sein politisches Comeback bei der Wien-Wahl 2020 feiern zu wollen. In der Wiener FPÖ gibt man sich diesbezüglich zurückhaltend. "Wir werden sehen, wie sich das weiter entwickelt", sagte dazu am Dienstag Vizebürgermeister und Landesparteichef Dominik Nepp. Er selbst könne sich eine Spitzenkandidatur jedenfalls vorstesllen.

Strache habe selbst gesagt, dass er zunächst die Hintergründe zum Ibiza-Video aufklären wolle, stellte Nepp in einer Pressekonferenz anlässlich der Wiener FPÖ-Klubklausur im Burgenland klar.

"Das kann sich ziehen"

Vor allem müsse man aber Abwarten, was die strafrechtlichen Ermittlungen gegen Strache ergeben. "Erst wenn das alles aufgeklärt ist, stellt sich erst die Frage, ob es ein politisches Comeback gibt oder nicht", betonte Nepp. Auf die Frage, mit welchem Zeithorizont er rechne, sagte er: "Manchmal mahlen die Mühlen der Justiz sehr langsam, weil sie genau hinschauen und alles aufklären wollen. Das kann sich ziehen."

Ob sich das bis zur Wien-Wahl 2020 ausgehen wird, ließ Nepp offen. Denn auch für die parteiinternen Vorarbeiten zur Wahl gibt es Fristen: "Normalerweise gibt es einen Parteitag vor der Wahl, wo auch ein neuer Vorstand gewählt wird, wo ein Spitzenkandidat gekürt wird. Das ist üblicherweise, wenn man sich das in der Historie ansieht, vier Monate vor Wahltermin."

Erst wenn Straches Aufklärungsarbeit und die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abgeschlossen seien, werde "man die Frage eines Comebacks dann neu bewerten". Sollte es zu keiner politischen Rückkehr Straches in Wien kommen, so ist Nepp jedenfalls bereit für die Spitzenkandidatur: "Wenn das meine Freunde innerhalb der Partei wollen, stehe ich sehr gerne zur Verfügung. (red, APA, 18.6.2019)