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35 Prozent der Befragten gaben an, es wäre für sie zu aufwendig, sich einzucremen.

Foto: dpa/Ingo Wagner

Fast jeder dritte Österreicher (29 Prozent) hat Angst davor, an Hautkrebs zu erkranken. Die Mehrheit unterschätzt jedoch das Risiko, durch UV-Strahlung Hautkrebs und Falten zu bekommen, das hat eine Online-Befragung des Marktforschungsinstitutes Integral ergeben, für die im Mai 507 Personen zwischen 18 und 69 Jahren befragt wurden.

Angst vor Hautkrebs haben eher Frauen (32 Prozent) als Männer (26 Prozent). Die meisten Österreicher (71 Prozent) fühlen sich zwar ausreichend über das Risiko durch zu hohe Sonneneinstrahlung informiert, aber: Zur Vorbeugung gehen nur 31 Prozent mindestens alle zwei Jahre zur Kontrolle.

Eine deutliche Mehrheit von 79 Prozent gab an, zu versuchen, sich vor zu hoher Sonneneinstrahlung zu schützen. Aus gutem Grund: Knapp jeder Dritte (30 Prozent) bekommt im Sommer nach eigener Aussage regelmäßig Sonnenbrand. Hautkrebs ist nicht das Einzige, was die Befragten durch die hohe Sonneneinstrahlung fürchten. So haben 19 Prozent Angst, durch die UV-Strahlung vorzeitig Falten zu bekommen. Herr und Frau Österreicher schützen nicht nur sich selbst vor der Sonneneinstrahlung, jeder Zweite gab außerdem an, zu versuchen, auch andere vor der UV-Strahlung zu schützen.

Creme oder Milch

Die Mehrheit der Befragten, die sich vor der Sonne schützen (83 Prozent), tut dies mit Sonnencreme oder sucht schattige Plätze auf. Das Sonnenschutzmittel ist in der klassischen Konsistenz von Creme oder Milch am beliebtesten. Dahinter folgen Sprays, nur eine kleine Minderheit verwendet ein Öl. Mehr als die Hälfte der Sonnencreme-Nutzer (54 Prozent) verwendet einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF) zwischen 30 und 50. Ein Viertel schützt sich mit einem mittleren LSF von 15 bis 20, 14 Prozent greifen zum sehr hohen LSF 50+. Nur vier Prozent begnügen sich mit einem LSF unter 15. Der Aufenthalt im Schatten (78 Prozent) ist den Befragten fast genauso wichtig wie der Hautschutz aus Tube oder Flasche.

Beim Kauf von Sonnenschutzmittel wird vor allem auf den LSF geachtet, gefolgt von Wasserfestigkeit und guter Hautverträglichkeit. Der Preis steht im Ranking erst an vierter Stelle. Beliebte Sonnencreme-Marken sind vor allem Handelsmarken, gefolgt von Eigenmarken der Supermärkte, Discounter oder Drogerien. Weit abgeschlagen dahinter liegen Kosmetikmarken, medizinische Kosmetikmarken und Bio-Produkte.

Jeder fünfte Befragte (21 Prozent) benutzt überhaupt keinen Sonnenschutz. Die von ihnen am häufigsten genannten Gründe dafür sind Vergessen (45 Prozent) und das Ausbleiben von Sonnenbrand (37 Prozent). 35 Prozent der Sonnenschutzmuffel meinten, es wäre für sie zu aufwendig, sich einzucremen.

Falsche Legenden

Obwohl sich um das Thema Sonnenschutz zahlreiche Mythen ranken, sind die meisten Österreicher gut informiert, heißt es von Integral. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) wusste – richtigerweise – dass ein Vorbräunen im Solarium die Haut nicht vor der Sommersonne schützt. Jeder Fünfte hängt diesem Irrglauben an. Knapp zwei Drittel der Befragten lagen richtig, dass wasserfeste Sonnencreme das erneute Eincremen nach dem Schwimmen nicht erspart. Fast jeder Vierte (23 Prozent) dachte allerdings, dass diese Legende wahr ist.

Das Gesundheitsbewusstsein ist stark mit dem sozialen Milieu verbunden. "Die gehobenen Milieus, v.a. die Milieus der Postmateriellen und der Etablierten, legen am meisten Wert auf gesundheitliche Vorsorge und sind sich über gesundheitliche Risiken auch stärker bewusst", erläutert Integral-Geschäftsführer Bertram Barth. In den Milieus der unteren Mitte und der Unterschicht sei hingegen eine gewisse Sorglosigkeit zu beobachten.

Die Einheimischen sind hinsichtlich Sonnengefahren um einiges sorgloser als die Menschen in Deutschland. Mit 43 Prozent haben deutlich mehr Deutsche Angst vor Hautkrebs als Österreicher, wie das Sinus-Institut in Kooperation mit YouGov erhob. Auch Falten durch UV-Belastung sind in Deutschland deutlich gefürchteter (30 Prozent) als hierzulande. (APA, 19.6.2019)