Colombo – Sri Lankas Präsident Maithripala Sirisena hat den nach der verheerenden Anschlagsserie vom Ostersonntag verhängten Ausnahmezustand verlängert. Er begründete sein Dekret am Samstag mit dem immer noch herrschenden "öffentlichen Notstand" in dem Inselstaat. Eigentlich hätte der Ausnahmezustand, der der Polizei weitreichende Sondervollmachten gibt, am Samstag nach zwei Monaten auslaufen sollen.

Ende Mai hatte Sirisena noch angekündigt, ihn nicht zu verlängern, weil die Sicherheitslage in Sri Lanka wieder "zu 99 Prozent normal" sei.

Bei der Anschlagsserie auf Kirchen und Hotels waren am 21. April insgesamt 258 Menschen getötet und fast 500 weitere verletzt worden. Sri Lankas Regierung macht zwar die Islamistengruppe National Thowheeth Jama'ath (NTJ) für die Anschläge verantwortlich, glaubt aber, dass sie Unterstützung aus dem Ausland hatte. Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte die Anschläge für sich. Inzwischen sitzen mehr als hundert Verdächtige in Haft. (APA, AFP, 22.6.2019)