Wie die p. t. Leserinnen und Leser vielleicht bemerkt haben, könnte man die Eintragungen in diesem Wörterbuch unschwer in diverse Untergattungen einordnen wie zum Beispiel „Perlen aus dem Volksmund“ , „Wie der Jugendliche spricht“ und so fort. Das Wort „Oust“ ließe sich zum Beispiel in ein Fach mit der Aufschrift „Besonders bizarre Produktnamen“ legen (Danke an Annette K. für den Tipp).

Zur Information: „Oust“ ist ein als „Spray“ und „Minispray“ erhältlicher „Geruchsneutralisierer“, der – ich zitiere von der Homepage der Firma SC Johnson, die ihn herstellt - „mit seiner Neutra-Activ-Formel schlechte Gerüche auf ein Minimum reduziert. Oust wirkt effektiv gegen unangenehme Gerüche, wie z.B. von Rauch und Haustieren sowie gegen Gerüche in stickigen Räumen und im Badezimmer – einfach sprühen und es riecht wieder sauber und frisch.“

Zwei Probleme gibt’s mit Oust: Erstens bedeutet das englische Verb „to oust“ soviel wie „jemanden ausbooten, absägen, aus seinem Job verdrängen“, sodass der Geruchsneutralisierer für Leute, die des Englischen mächtig sind, sogleich unangenehme Assoziationen über Arbeitsplatzkonflikte und Verteilungswettkämpfe hervorrufen könnte. Zweitens weiß kein Mensch, wie dieses Oust korrekt ausgesprochen wird: Sagt man O-Ust, so wie etwa ein Steirer „Ousten“ (für Osten, die Himmelsrichtung) sagen würde? Oder „Aust“ wie Stefan, der Spiegel-Chefredakteur? Schwer zu sagen. Allein schon deshalb hat sich Ihr Chronist dafür entschieden, in stickigen Räumen und im Badezimmer nicht mit Oust zu sprayen, sondern zu lüften wie bisher.