Die Sprache ist reich. So wie es unzählige Möglichkeiten gibt, Ja zu sagen, gibt es auch unzählige Möglichkeiten, das Gegenteil zu tun. Die Franzosen sagen Non, die Niederländer Nee, die Deutschen Nein. Dazu kommt eine Fülle mundartlicher Varianten, die, laut Grimms Wörterbuch, „durch Näselung und den dadurch veranlassten Abfall des auslautenden –n“ entstanden sind: Nei (schlesisch), nai (schwäbisch, alemannisch), na (bairisch, österreichisch), nee, nä oder ne in den mitteldeutschen oder niederdeutschen Mundarten. „Nö“ hört man ab und zu auch in unseren Breitengraden von Leuten, die ein wenig Abwechslung ins Neinsagen bringen wollen.

Das Nein lässt sich mit verschiedenen Wortzusätzen inhaltlich modulieren, vom resignierenden „Ach nein“ bis zum drohenden „Oh nein“. „Das kommt nicht in die Tüte!“ ist ein „in Berlin seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, dann auch allgemein verbreiteter Ausdruck der Ablehnung“ (Lutz Röhrich). Der Leser Christian S. hat mich freundlicherweise auf den Ausdruck „Nüsse“, als Synonym für „nichts“ hingewiesen („Das kostet Nüsse“).

Die scherzhafte Formulierung „Mit Nichten und Tanten“ scheint sich in letzter Zeit zunehmender Beliebtheit zu erfreuen. Weitere Nein-Möglichkeiten für Leute, die die Abwechslung lieben (ein kleiner Auszug aus dem Stichwort „Verneinen“ in Dornseiffs „Deutschem Wortschatz“): Bedaure, Bewahre, Quatsch, Ach wo, An Dreck (bairisch), Beileibe nicht, Ja Scheibe (auch in einer vulgäreren Variante verbreitet), Scheibenhonig, Ja Pfeifendeckel, Dass ich nicht lache, Kein Gedanke, Keine Rede davon, Nicht die Bohne, Nie und Nimmer, Ein Schmarren, Scheibe links, Scheibenschießen, Von wegen und Pustekuchen.