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Foto: AP /Alberto Pellaschiar
Man hört es häufig in der deutschen Synchronfassung amerikanischer Filme, man hat es in den vergangenen Wochen oft in den Zeitungen gelesen, wenn die armen Einwohner von New Orleans zitiert wurden: Dass nämlich jemand endlich "seinen Arsch" herbeibewegen solle (im Falle von New Orleans: die Katastrophenhelfer im fernen Washington).

Wie diese oder ähnliche Formulierungen zustande kommen, ist schnell erklärt: Ihnen liegen Sätze vom Typus "They should move their asses down here" zugrunde, die dann wortwörtlich ins Deutsche übertragen worden sind.

Wortwörtlich – aber schlecht: In "American Slang", einem bei Eichborn erschienenen Wörterbuch der amerikanischen Umgangssprache von Bernhard Schmid lesen wir dazu, dass "ass" in Verbindung mit dem Possessivpronomen keineswegs jene derbe Konnotation hat, welche ihm in der deutschen Übersetzung unterschoben wird, sondern lediglich soviel heißt wie "Person". Schmid weiter: "In Sätzen wie ,Get your ass over here’ bedeutet ,ass’ nichts weiter als ,self’, was den ,Arsch’ im Deutschen völlig überflüssig macht, vor allem weil er in den meisten dieser Fälle völlig unidiomatisch ist. ‚Mach dass du herkommst’ genügt völlig." Mit anderen Worten: Übersetzer und Redakteure täten gut daran, wenn sie ihren Zusehern und Lesern in Zukunft einige Ärsche ersparen würden.