Wien - Gunnar Prokop, Handballtrainer und Ehemann von Innenministerin Liese Propkop, kann ein neues "modisches" Accessoire sein Eigen nennen: Das Frauennetzwerk Medien hat verleiht ihm das diesjährige "Handtaschl". Ob Prokop damit aber wirklich seine Freude hat, steht zu bezweifeln, schließlich "ehren" die Medienfrauen mit dieser Auszeichnung "besonders diskriminierende, sexistische oder klischeehafte Äußerungen über Frauen" in der Öffentlichkeit, wie am Donnerstag in einer Aussendung mitgeteilt wurde.

Prokop hatte zu Beginn des Jahres mit einem Interview im "Falter" für Empörung gesorgt, in dem er unter anderem gemeint hatte: "Die Frauen gehören in die Kuchl, sollen die Kinder erziehen und aus." Danach hatte er dies etwas relativiert und betont, er habe darauf hinweisen wollen, dass Hausfrau und Mutter ein ehrenwerter Beruf sei und mehr Anerkennung verdiene. Das Frauennetzwerk Medien findet es indes "sehr bedauerlich, dass durch derartige 'Fehlpässe' die Arbeit und das Ansehen erfolgreicher Frauen in der Öffentlichkeit unterminiert wird", so Vorsitzende Brigitte Handlos. Prokop habe "offenbar übersehen", dass er sich in "einer Gesellschaft der Gleichberechtigung" befinde.

Für die Ermittlung des Handtaschl-Trägers 2005 wurden von den rund 300 Mitgliedern des Netzwerks die heimischen Medien beobachtet und preiswürdige Beiträge auf der Homepage gesammelt und zur Abstimmung gebracht. (APA)