Mit der Vorsilbe "ver-" lassen sich doch immer wieder die erstaunlichsten Wörter bilden, wie zum Beispiel verwoataggln, veroachkatzln , vertrotteln, verhonepipeln, verschlimmbessern oder ein Wort, auf das mich Leserin E. O. freundlicherweise aufmerksam gemacht hat: "Lieber Herr Winder, ich bin schon seit Monaten eine eifrige Leserin Ihres Wörterbuchs, und jetzt endlich bin ich auf ein Wort gestoßen, das vielleicht eine Eintragung wert wäre: ,verbösern’ (Gegenteil ,vergutern’ oder ,vernettern’?) Gefunden von meiner lieben Schwester auf folgender Internetseite: ...Verfahrensablauf/_start.htm Ich glaube zwar nicht, dass das Teil des Juristenkauderwelschs ist, da mir als Juristin das Wort auch völlig neu war - aber wer weiß?" Ich habe für Frau E. O. im achtbändigen Duden nachgesehen, und dort steht, dass die "Verböserung" zweierlei Bedeutung hat: Zum einen ist sie ein Scherzbegriff für eine Korrektur, die das Gegenteil dessen bewirkt, was sie bezweckt, also eine Sache in der Absicht, sie zu verbessern, noch schlechter macht: "Durch das Einfügen dieses Absatzes hat er den Artikel nur verbösert". Zum zweiten ist die "Verböserung" aber auch ein Fachbegriff aus der Rechtssprache; sie meint die "Änderung einer gerichtlichen Entscheidung zuungunsten eines Betroffenen, der gegen die Entscheidung ein Rechtsmittel eingelegt hat". Merke: Wenn Sie gegen ein Urteil berufen, sollten Sie immer darauf achten, dass Sie es sich verbessern und nicht verbösern.