Ab und an stößt Ihr Chronist bei seinen Wörterbuchrecherchen ja auf Ausdrücke, die er noch nie und nimmer in seinem Leben gehört hat. So war ihm zwar der Papst Benedikt bekannt, nicht aber der Papst Locherl, welcher angeblich gleich in zwei (veralteten) österreichischen Redensarten sein Wesen treibt. Das behauptet zumindest der russische Linguist Viktor T. Malygin in seinem 1996 erschienenen Buch "Österreichische Redewendungen und Redensarten".

"Ja, beim Papst Locherl!" soll demnach ein Ausdruck der Ablehnung sein, der ähnliches bedeute wie "Am Nimmerleinstag!" Redensart Nummer Zwei ist "Das glaubt dir der Papst Locherl!". Das heißt soviel wie "Das glaubt dir niemand!" und wird (oder wurde) angewendet, wenn man mit einer hochgradig unwahrscheinlichen Geschichte konfrontiert wird. Der neugierige Chronist würde nicht nur gerne wissen, ob er mit seiner päpstlichen Wissenslücke allein auf weiter Flur steht, sondern auch von den Papst-Locherl-Kennern erfahren, ob ihnen die Erklärungen der Redewendungen zutreffend erscheinen.