"Also geht es im Zivilprozess, den die FPÖ gegen ihre frühere Obfrau und Ex-Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer angestrengt hat, ans Eingemachte, nachdem ein Vergleich nicht zustande kam." (DER STANDARD, 13. 10. 2006). Zur Redensart vom Eingemachten weiß das kluge "Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten" von Lutz Röhrich folgendes zu berichten: "Es geht ans Eingemachte: d.h. an die letzte Reserve, an die lebensnotwendige Substanz; in übertragener Bedeutung: die Spargroschen müssen angegriffen werden, das Kapital wird aufgebraucht, die Rücklagen schwinden.

Das 'Eingemachte' (vor allem Obst und Gemüse) ist und war für viele die lebensnotwendige Reserve für den Winter, ganz besonders zu Zeiten, als es noch keine Obst- und Gemüse-Einfuhren aus dem Ausland gab und der Vitamin- und überhaupt der Nahrungsbedarf in der sonnenarmen, kalten Jahreszeit oder in Notzeiten nur durch eine solche Vorsorge gedeckt werden konnte. Das Eingemachte als 'eiserne' Reserve wurde nur bei besonderem Bedarf angegriffen. Wenn es daher heißt: 'Es geht ans Eingemachte' ist damit der Rückgriff auf die Substanz, auf das Existenzielle und Wesentliche gemeint."

Wer Ohren hat zu hören, wird mitbekommen, dass vom "Eingemachten" in Zeiten von Koalitionsverhandlungen immer besonders häufig die Rede ist.