Häufiger Trainingsabbruch
Er verwies darauf, dass 70 Prozent der Patienten in der
Genesungsphase nach einem Herzversagen traditionelle Aufbauprogramme
abbrechen. "Wir müssen etwas finden, was die Patienten besser
anspricht", sagte Belardinelli. Seine Zielgruppe sind Kranke, deren
Herz zu schwach geworden ist, um Blut effektiv in den Kreislauf zu
pumpen, so dass bereits einfache körperliche Anstrengungen ein
Problem darstellen.
Tanz ist Bewegung mit Spaß
Seine US-Kollegen bezeichneten die Walzer-Studie als interessant:
"Das könnte ein effektiverer Weg sein, die Leute in Bewegung zu
bringen - und vielleicht macht es auch mehr Spaß, als auf einem
Laufband zu laufen", sagte der Chef der kardiologischen Abteilung der
Northwestern University, Robert Bonow. "Vielleicht sollten wir das
ausprobieren. Ich bin zwar nicht sicher, ob wir Amerikaner zum Walzer
bewegen können - aber sie können sicher tanzen."
Fitnesswerte mit Aufbautraining vergleichbar
Die 110 Patienten der italienischen Studie kamen mit Walzertänzen
auf Fitnesswerte, die mit klassischen Aufbauprogrammen vergleichbar
sind. Darüber hinaus verbesserten sich ihr Schlaf, ihre Stimmung,
Sexualität sowie die Fähigkeit zum Ausüben von Hobbys und Hausarbeit.
Die Untersuchung
Belardinelli sagte, seine bereits zweite Studie dazu habe drei Gruppen miteinander
verglichen: 44 Patienten, die ein traditionelles Aufbauprogramm im
Kraftraum mit Laufband und Fahrradfahren durchliefen, 44, die einen
Tanzkurs belegten und drei Mal wöchentlich 21 Minuten lang langsame
und schnelle Walzer tanzten. Alle 88 übten acht Wochen lang. 22
Patienten machten überhaupt keine Übungen.
Die Ergebnisse
Die Herz-Lungen-Frequenz nahm in den beiden aktiven Gruppen in
gleichem Umfang zu. Bei denen, die nichts machten, tat sich auch
nichts. Die Sauerstoffaufnahme verbesserte sich im Kraftraum um 16
Prozent und bei Tänzern um 18 Prozent. Auch die Kondition von Tänzern
verbesserte sich mehr als die der Sportler: Der Punkt ihrer
Muskelerschöpfung verschob sich um 21 Prozent - drei Prozentpunkte
mehr als bei der aktiven Vergleichsgruppe. Die sonstigen Fitnesswerte
waren ähnlich. Bei Tänzern wurde noch eine Verbesserung der
Dehnbarkeit ihrer Arterien festgestellt.
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