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Foto: AP /William Fernando Martinez
Ein charmantes Wort aus der Psychoszene, das ich unlängst erst wieder einmal vernommen habe. Es bezeichnet jene aus Neurosenbruchstücken, Verhaltensoriginalitäten und unterdrückten Emotionen zusammengeballte Atmosphäre, die im zwischenmenschlichen Verkehr immer wieder einmal auftritt und dann käseglockenartig über der gesamten Szenerie hängt – sei das nun zwischen zwei Personen, aber auch in größeren Gesellschaften, wie man sie in Supermärkten, Straßenbahnen, Büros, Fußballstadien etc antrifft. Wie beim handfesten Smog sollte man darauf achten, sich nicht zuviel davon "hineinzuziehen", was nicht ganz einfach ist, da Psychosmog sehr viele unbewusste Anteile aufweist, die erst einmal erspürt werden wollen. Nach meinem Dafürhalten ist "Psychosmog" ein Wort, das eine lobende Erwähnung verdient. Es ist anschaulich, treffend und viel weniger abgegriffen als andere Wortexemplare aus der Psychoecke: Ich denke da an "loslassen", "sich einbringen", "hinterfragen" und bin zuversichtlich, dass die p. t. Leser – seien sie nun Neurotiker, Borderliner, Psychos oder ganz gewöhnliche Normalos - noch ein paar weitere Beispiele beizusteuern haben.