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Foto: APA/dpa/Frank May
In der vergangenen Woche haben wir uns mit dem rosa Krawattl , dem Schlecker, dem Esszimmerteppich und anderen schönen Zungen-Synonymen auseinandergesetzt. Da hat es dann eine gewisse Logik, wenn wir uns heute einen wienerischen Ausdruck für den Mund vorknöpfen, nämlich den Schlapfen. Unlängst wieder einmal gehört: "Die hat a dauernd den Schlapfen offen", zur Kennzeichnung einer Dame, die gerne andere zutextet und von solcher Zungenfertigkeit ist, dass sie eine Nuss vom Baum reden könnte.

Wenn man Google vergleichen lässt, ist der Schlapfn weit weniger verbreitet als die Pappn und Goschn – "den Schlapfen halten" 77 Treffer, "die Pappn halten" 301, "die Goschn halten" 463 – dieser Trend deckt sich mit meiner eigenen Einschätzung. In Peter Wehles Wörterbuchklassiker "Sprechen Sie Wienerisch?" findet sich die Erläuterung, dass der "Schlapfen" sich von "schlapp" ableite – und Wehle weist zudem darauf hin, dass der "Schlapfen" auch "übles Weibsstück" bedeute.

Wie immer lade ich die p.t. Leser ein, ihr Scherflein zur Ergänzung dieses Stichwortes beizutragen. Nur drei Anregungen zum Weiterforschen: Welche aparten Ausdrücke für den Mund sind da draußen noch im Umlauf? Wie würden Sie "Schlapfen", "Pappn" und "Goschn" nach ihrem Vulgaritätsgrad einschätzen? Und welche anderen griffigen Formulierungen sind Ihnen bekannt, um einer allzu beredten Person das Schweigen zu heißen? Glückauf!