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Foto: REUTERS/Haruyoshi Yamaguchi
Sie kennen das ja: Man surft im Web so vor sich hin und nichts zu suchen ist der Sinn, doch plötzlich stößt man auf ein Wort, das die Aufmerksamkeit gefangen nimmt und die linguistischen Assoziationsketten rasseln lässt. Mir ist das unlängst mit dem Wort "enteiert" so gegangen, welches ich bei einem Krimiblog der Süddeutschen Zeitung erstmals unter die Augen bekam und gleich auch, weil unbekannt, fälschlich als "Enteneier" las.

Tatsächlich ist das "enteiern" aber ein volkstümlich-derbes Synonym für das Wort "entmannen" – wobei die Vorsilbe ent- hier wie auch sonst häufig im Sinne von ,wegnehmen’ verwendet wird (entmotten, entstauben, entlausen usf.). Zwei Belegstellen bei Google lassen vermuten, dass das Wort besonders von richtigen Testosteronlackeln gerne gebraucht wird: " ,Wir lassen uns nicht enteiern’, beschrieb ein Mitarbeiter von Joschka Fischer die Gemütslage seines Chefs". "Michael Graeter (54), seit acht Jahren ,Bunte’-Kolumnist, wollte sich nicht ins Handwerk pfuschen, oder – wie er sagt – ,enteiern’ lassen."

"Enteiern" kann man ferner ein eierndes Rad oder eine eiernde Achse beim Auto, und schließlich habe ich im Internet auch noch die Meldung gefunden, dass der Osterhase "enteiert" worden sei. Im Interesse eines gedeihlichen Osterfestes wollen wir doch hoffen, dass dies eine Falschmeldung ist.