In Momenten großer Erregung, Bestürzung, Verwunderung oder Verdrusses beschleicht manchen das Gefühl, er stehe kurz vor einer Metamorphose: "Ich glaub’, ich werd’ zum Elch", "ich glaub’, ich werd’ zum Hirsch"; "ich glaub, ich wird’ zum Huhn", "ich glaub’, ich werd’ zum Tier".

Bei einem Gespräch mit einem Computertechniker habe ich am Osterwochenende eine mir unbekannte Variation des Ich-glaub-ich-werd-Sprüchleins gehört. Der arme Mensch erzählte mir nämlich, dass er in letzter Zeit von Hackern so böse gepeinigt werde, dass er glaube, er werde "zum Rudolf". 

Leider habe ich vergessen nachzufragen, welcher Rudolf denn damit gemeint sei, legt doch die Verwendung des bestimmten Artikels in diesem Sprüchlein den Schluss nahe, dass es sich um einen ganz konkreten Rudolf handle. Ganz sicher bin ich mir da freilich nicht, ja in Wahrheit halte ich, der Sprachlogik zum Trotz, sogar die These für wahrscheinlicher, dass von irgendeinem Rudolf die Rede ist, einem Wald- und Wiesen-Rudolf sozusagen. Möglicherweise können ja die p. t. Leser zur Klärung des Sachverhaltes etwas beitragen – oder aber mitteilen, welche Verwandlungsziele es außer dem Hirsch, dem Huhn und dem Rudolf sonst noch gibt.