Es gibt Geburtsstunden, kanonische Stunden, Mußestunden, Schäferstündchen. Komatrinker schätzen die "Happy Hour" als jenen Zeitraum, in dem man sich preisgünstig die Grundlage für eine gepflegte Alkoholvergiftung ansaufen kann. Amerikanische Doktoren wiederum nennen die Stunde nach dem Auftreten der ersten Symptome eines Herzinfarktes die "Golden Hour", weil in dieser Frist noch das meiste ärztlich gegen die Krankheit unternommen werden kann. Verstreicht sie ungenutzt, nimmt die Gefahr, dass dem Betroffenen das letzte Stündchen geschlagen haben könnte, um ein Vielfaches zu.

Aber "Pizzastunden"? Gefunden habe ich das Wort im "Profil" der Vorwoche; gemeint ist damit eine – anscheinend neu erfundene – Maßeinheit für den sportlichen Aufwand, der erforderlich ist, um sich eine fünfhundertsiebzig Gramm schwere handelsübliche "Salamipizza mit einem durchschnittlichen Energiegehalt von 1283 Kalorien von den Hüften zu trainieren". Anders gesagt: Um das fette Ding wieder loszuwerden, muss man entweder 6,5 Pizzastunden gehen, 2,2 Pizzastunden walken, 1,9 Pizzastunden schwimmen oder 1,4 Pizzastunden Squash spielen. Da allerdings nicht jedermann ständig Salamipizzen verzehrt, sondern auch noch jede Menge anderer Lebensmittel im Umlauf sind, schlage ich zur Flexibilisierung der Pizzastunden-Messung vor, auch noch Gulaschstunden, Salatstunden, Sachertorten-Stunden und Emmentaler-mit-Sauce-Trara-und-drei-Krügel-Stunden einzuführen und die entsprechenden Umrechnungsfaktoren tabellarisch festzuhalten. Mahlzeit, Prost, und nichts wie hinauf auf den Hometrainer!