Die Eduarde, Edmunde, Edgars und sonstigen Edis unter meinen Lesern mögen mir verzeihen, aber in den Postings der Vorwoche bin ich auf den mysteriösen Ausdruck "Volledi" gestoßen, und der lässt mir seither keine Ruhe. Mit den mir zugänglichen Lexika war es mir leider nicht möglich, die Bedeutung des Wortes zu erschließen – was wohl damit zu tun hat, dass sich der Volledi in der mündlichen Sprache eher herumtreiben dürfte als in der geschriebenen.

Daher stelle ich lapidar die Frage an die p.t. Leserschaft: Was, um Christi Himmels Willen, ist mit einem "Volledi" gemeint? Wodurch unterscheidet er sich vom Halbedi, vom Vierteledi? Und wenn wir schon dabei sind: Vielleicht sollten wir auch einmal kollektiv darüber meditieren, welche Vokabeln außer dem "Trottel" oder dem "Koffer" im österreichischen Alltagsdiskurs sonst noch dazu tendieren, mit dem vollmundigen Zusatz "Voll-" versehen zu werden. (Christoph Winder, derStandard.at, 04.12.2007)