Am Wiener AKH fliegen die Fetzen, dass es nur so seine Art hat. Dem staunenden österreichischen Medienpublikum eröffnet das die Möglichkeit, ein wenig Einblick zu gewinnen, mit welchen Worten man sich denn in ärztlichen Kreisen wechselseitig traktiert, wenn eher kontroversielle Sachverhalte diskutiert werden. Bemerkenswert etwa die Diktion des Intensivmediziners Professor Dr. Zimpfer, der sich (in News) über Kollegen mokiert, die zwar nicht einmal wüssten, wie man einem Patienten richtig den Bauch befühlt, dafür aber "über die isolierte Hamstervorhaut habilitiert haben".

Interessieren würde es mich ja, ob es sich bei dieser lustigen Wortwahl um einen Private Joke von Professor Zimpfer handelt, oder ob die Hamstervorhaut in Medizinerkreisen regelmäßig herangezogen wird, um die fachliche Borniertheit eines Kollegen zu charakterisieren, etwa nach dem Muster: Sagt Doktor A. zu Dr. B.: "Mein Gott, ist dieser C. ein Kretin!". Dr. B zu Dr. A. "Das glaub ich! Der hat sicher über die isolierte Hamstervorhaut habilitiert." (Beide lachend ab.). Wie auch immer: "Hamstervorhaut" klingt nach Professorenhumor von Feinsten! Und schön, dass am AKH trotz allem noch geschmunzelt wird! (Christoph Winder, derStandard.at, 04.12.2007)