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Busenblitzer?

Foto: REUTERS/Jacky Naegelen

Frau T. P. schreibt mir: "Lieber Herr Winder, ich votiere dafür, dass der ,Busenblitzer’ endlich in ihr geschätztes Wörterbuch aufgenommen wird und erlaube mir, die Ergebnisse meiner Spontanforschung ad hoc wie folgt auszuführen: ,Ja, ich hatte einen Busenblitzer’ wird Mausi Lugner dieser Tage in diversen Fachblättern, das Entree ihrer Opernball-Nacht betreffend, zitiert. Da es zu diesem Geständnis keinerlei Bildzeugnis gibt, stellt sich, nicht nur mausi-immanent, die Frage, wie der ,Busenblitzer’ allgemein und prinzipiell semantisch zu kategorisieren wäre. Gibt es denn, wie im Präzedenzfall Mausi, einen medial nicht bemerkten, sondern bloß behaupteten Busenblitzer?

Und wenn ja, müsste man soweit gehen, dass jedwede Dame, beispielsweise allmorgendlich vorm Badezimmer-Spiegel mit sich selbst konfrontiert, von einem Schusswechsel mehrerer Busenblitzer geblendet wird (blitzen als ,plötzlich und kurz aufleuchten’, (c) Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, dtv, 1993/2005)? Und blitzt da die blanke Haut oder ist es das Gegenüber, der Paparazzo, der blitzt und so unverzichtbarer Bestandteil eines jeden Busenblitzers ist? Dies würde, nicht ganz unpassend, den Blitzer womöglich auch wieder seiner vermuteten umgangssprachlichen Herkunft im modernen Sprachgebrauch, nämlich der Radarfalle, näher rücken."

Herzlichen Dank für den Tipp. Ich erlaube mir bei dieser Gelegenheit auch noch auf den Flitzer hinzuweisen, der dem Blitzer nicht nur lautlich, sondern auch unter dem Aspekt der nackten Haut sehr nahe liegt. Die p.t. Leser aber bitte ich, Ihrer Assoziationsflut zum Blitzen und Flitzen freien Lauf zu lassen. (Christoph Winder, derStandard.at/05.02.2008)