Cards, so weit das Auge reicht: Wenn der Chronist von Zeit zu Zeit sein ausgebeultes Geldbörsel durchmustert, dann findet er darin mindestens seine eCard, seine Visa Classic Card, die ÖBB VORTEILScard, die VisitenCard, die EuroCard, wahrscheinlich aber noch etliche andere Cards mehr. Das einzige, was mir in meiner Sammlung noch gefehlt hat, war im Grunde eine EatCard, doch auch die gibt es jetzt, dem rührigen Rewe-Konzern sei Dank. Wenn ich das Konzept recht verstehe, dient die EatCard dazu, den Konsumenten zu informieren, wie viel Salz, Zucker und gesättigte Fette in diversen Lebensmitteln enthalten sind, auf dass er seine Leber und seine Bauchspeicheldrüse nicht durch die übermäßige Zufuhr zweifelhafter Kostbestandteile strapaziere. Beim Besuch einer Billa-Filiale erspähte ich unlängst einen mächtigen Karton über meinem Kopf, auf dem affichiert war, welche Werte die EatCard "für Getränke" auflistet. Das empfand ich nun als eine kleine Inkonsequenz, weil die EatCard, sofern sie sich auf Getränke bezieht, in Wahrheit gar keine EatCard ist, sondern von Rechts wegen DrinkCard heißen müsste. Aber so spitzfindig wollen wir in letzter Instanz dann doch nicht sein.

An die p. t. Leser richte ich aber die Bitte, sich auch einmal in ihren Börsen nach Cards umzusehen und der Allgemeinheit mitzuteilen, worauf sie bei der Suche gestoßen sind . Nur so besteht eine Chance, die immense Menge der im Umlauf befindlichen Cards ein wenig präziser sprachlich kartografieren zu können. (Christoph Winder, derStandard.at/04.03.2008)