Während einer Unterhaltung zum Thema Gemüse schilderte mir unlängst ein Bekannter, dass er im Vorjahr einen riesengroßen Zucchino geerntet habe, nämlich (ausladende Handbewegung) "einen solchen Apparat". Nun weiß natürlich jedermann, dass ein Zucchino kein "Apparat" im eigentlichen Sinne ist (Definition laut "Österreichischem Wörterbuch": "Vorrichtung", "Gerät"), sondern ein wohlschmeckender kleiner Speisekürbis. Im konkreten Sprach-Falle berechtigt uns das also zur Feststellung, dass wir es mit einer metaphorischen Verwendung des "Apparates" zu tun haben. Große, sperrige, unhandliche und unförmige Gegenstände wie Kästen, Pianos, Seemannskoffer, Regentonnen und ähnliches mehr werden ja im Volksmund gern als "Apparate" (oder gar als "Mordsapparate") bezeichnet, wobei manche Zeitgenossen auch nicht davor zurückscheuen, auch menschliche Wesen – vor allem beleibte menschliche Wesen - als "Apparate" zu titulieren. Das ist natürlich eine recht saloppe, ja sogar giftige Ausdruckweise, und wer etwa sagen wollte, "Der neue Freund von Frau X ist ein ordentlicher Apparat", der sollte dies nur im ungezwungenen Rahmen tun, nicht aber bei feierlichen Anlässen wie Botschaftsempfängen oder Galadiners. Aber möglicherweise haben die p.t. Leser auch die eine oder andere Mitteilung zu ihrem persönlichen Umgang mit Apparaten beizusteuern. Noch eine paar kleine belehrende Anmerkungen zum Thema "Zucchino": Im österreichischen Wörterbuch heißt das Wort "die Zucchini", ich habe aber auch schon gehört: "Gib mir den Zucchini", also einen maskulinen Zucchini. Die Schweizer sagen Zucchetti zu dem Ding, im Italienischen heißt es, so scheint mir, in der Einzahl "Zucchino" und in der Mehrzahl "Zucchini". Im Deutschen (Österreichischen) hieße es wohl "Zucchinis" (pl.)(Christoph Winder, derStandard.at/15.04.2008)