Bei der Lektüre des Sonntag-Kurier hat es mich gerissen, als ich in der Frühstücks-Rubrik lesen musste, dass Beppo Mauhart, wenn ihn denn seine Gattin an den Herd lässt, in seiner Eigenschaft als Hobbykoch gerne "Kackknödel" zubereitet. Erst dachte ich mir, es handle sich um einen Druckfehler für "Hackknödel", aber eine kleine Internet-Recherche hat mich eines besseren belehrt: Kackknödel scheinen eine beliebte oberösterreichische Spezialität zu sein, die aus völlig unverdächtigen Zutaten wie faschiertem Fleisch und Butter zubereitet wird und auch das Gefallen von Gourmet-Papst Christoph Wagner gefunden hat: "Der Horror für mich war früher, am Samstag in die Schule zu gehen, weil ich da Physik und Mathematik gehabt habe. Was mich an diesen Tagen aufrecht gehalten hat, war, dass ich nach der Schule jeden Samstag von meiner Mutter Kackknödel bekommen habe." Alles sehr appetitlich also, aber ich finde, dass der Kackknödel doch ein gewisses Gefahrenmoment in sich birgt. Wer den Abend mit der Ankündigung anfängt, "Erst gibt's eine Fritattensuppe und danach frische Kackknödel", der riskiert vielleicht den einen oder anderen pikierten Blick und womöglich kommen ihm gar die Gäste früher als lieb abhanden.

Wie auch immer: Sonderbare Speisenbenennungen gibt es ja auch neben dem Kackknödel sonder Zahl, und ich bin mir sicher, dass die p.t. Leser von Armen Rittern, Mohren im Schlafrock und ähnlichen blumigen Gerichten zu berichten wissen.