Illustration: DER STANDARD / Bearbeitung: derStandard.at

Auf dem Weg in die Redaktion bin ich vor ein paar Tagen an einer Bücherschwemme vorbeigekommen, in der ein Opus mit dem verführerischen Titel "Sextrology" (erschienen bei "Goldmann Arkana") feilgeboten wurde. Weil mir bis dahin leider nicht geläufig war, was Sextrology exakt meint, fühlte ich mich in meinem eigenen Namen und im Namen meiner Leser natürlich sogleich zu einer Recherche verpflichtet, und dies ist, was ich herausgefunden habe: "Sextrology" (zu Deutsch wahrscheinlich: "Sextrologie") scheint eine der Astrologie verwandte Disziplin zu sein, nur mit dem Unterschied, dass die Sextrologie nicht auf die Auswirkungen der Sternenkonstellationen auf die menschliche Gesamtheit abstellt, sondern einzig und allein auf den Bereich des Geschlechtslebens (Widder im Aszendent Steinbock deutet wahrscheinlich auf eine nicht alltägliche Gamsigkeit hin).

Wenn Sie, was das gütige Schicksal verhüten möge, manchmal an Missbefindlichkeiten beim GV oder sonstigen sexuellen Aktivitäten leiden sollten, dann empfiehlt es sich dringend, den Rat eines Sextrologen einzuholen. Zu unterscheiden ist der Sextrologe vom Sexologen, d. i. einem Wissenschafter auf dem Gebiet der Sexologie (auch: Sexualwissenschaft). In eine detaillierte Betrachtung sonstiger Sex-Komposita (Sexoskopie, Sexolalie, Sexodrom, Sexomat, Sexomobil, Sexosophie usf.) möchte ich mich heute nicht einlassen, weil wir dann überhaupt nicht mehr fertig werden. Lustvolle Assoziationen der Leser zum Thema sind aber selbstverständlich willkommen.