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Foto: Stockinger

Erstaunlich, aber wahr: Das Thema Sparsamkeit ist endgültig auch in der exklusiven, exquisiten Liga angekommen. Jetzt natürlich nicht, was die Preise der Autos betrifft, sondern den Spritkonsum. So lautet die Kernbotschaft dieser neuen Coupés, Cabriolets, Roadster, Supersportwagen denn auch: mehr Leistung, weniger Verbrauch, weniger Gewicht.

Musterhaftes Beispiel für diesen Größer-stärker-leichter-sparsamer-Ansatz ist eh gleich einmal Porsches neuer 911. Generation sieben. 5,6 cm länger, ein knapper Zentimeter flacher als der Vorgänger. Bis zu 15 PS stärker bei kleinerem Hubraum (jetzt 3,4 l). Aber: bis zu 45 kg leichter und bis zu 16 Prozent weniger Spritverbrauch.

Selbst ein Dickschiff wie der Bentley Continental GTC (richtig, das neue Cabriolet ist startklar) hat tüchtig abgespeckt (rund 70 kg), und dass ein SLS AMG Roadster gewichtsmäßig (und damit fahrdynamisch) dank exzessiven Leichtbaus mit dem üppig bepfundeten SLR wenig zu tun hat, ist an jedem Stammtisch bekannt. Trotz über alle Zweifel erhabener Leistungsdaten (571 PS, 650 Nm Drehmoment) zeigt die Verbrauchstendenz auch hier eindeutig nach unten. Dass dennoch die bloße Existenz von Automobilen wie diesen gewissen Zeitgenossen die Zornesröte ins Inkarnat treibt, ist ein ganz anderes Kapitel.

In der hier besprochenen Fahrzeugliga geht's eher um Kapital, und das inklusive bester Beziehungen sollte jemand aufbringen, der sich interessiert für einen Lamborghini Sesto Elemento. Der radikale Leichtbau-Supersportler geht tatsächlich in Serie, er protzt mit nur 999 kg Leergewicht und 570 PS, was ein unfassbares Leistungsgewicht von 1,75kg pro PS ergibt - und einen Sprintwert von 0 auf 100 km/h in 2,5 Sekunden. Wie gesagt: kommt. Aber nur 20 Stück werden gebaut ...

Als letztes Größer-stärker-leichter-sparsamer-Exempel sei noch ganz kurz BMWs M5 erwähnt. Nach nur einer Generation wird der mächtige 5,0-Liter-V10-Sauger (507 PS) beurlaubt, ein 4,4-Liter-V8 (560 PS) tritt sein Erbe an. Zehn Prozent mehr Leistung also, aber gleich 30 Prozent weniger Verbrauch! In Sachen Effizienz hüpft den Bayern keiner was vor.

Es rollt also was auf uns zu. Da werden Reich und Schön wieder Augen machen. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/16.09.2011)


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