Paris - Wegen Bikini- und Oben-ohne-Fotos von Kate Middleton droht einem Verleger und einer Fotografin in Frankreich ein Prozess. Gegen den Verlagschef von Mondadori Frankreich, Ernesto Mauri, in dessen Magazin "Closer" die Bilder der barbusigen britischen Prinzengattin erschienen waren, wurde ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet, wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwochabend erfuhr.

Der Vorwurf gegen Mauri lautet auf "Verletzung der Privatsphäre" wegen der Mitte September in "Closer" veröffentlichten Oben-Ohne-Fotos der Ehefrau von Prinz William, die im britischen Königshaus für große Empörung gesorgt hatten. Das Ermittlungsverfahren gegen Mauri wurde laut den Justizkreisen bereits Anfang April eingeleitet.

Fotografin im Visier

Wegen anderer Fotos wurde zudem ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen eine Fotografin der Regionalzeitung "La Provence" eröffnet, wie aus den Justizkreisen verlautete. Die Fotografin soll Bikini-Bilder von Kate geschossen haben, die eine Woche vor den "Closer"-Bildern in "La Provence" erschienen. Die Zeitung bestreitet indes, dass die Bilder der Herzogin von Cambridge im knappen Badeanzug von ihrer eigenen Fotografin gemacht wurden.

Der Anwalt von Kate und William wollte die Einleitung der Ermittlungsverfahren auf Anfrage nicht kommentieren. Das Paar hatte unmittelbar nach der Veröffentlichung der Bilder, die während eines Südfrankreichurlaubs heimlich geschossen worden waren, Strafanzeige erstattet. Am 18. September leitete die Staatsanwaltschaft von Nanterre bei Paris Vorermittlungen ein, zehn Tage später übernahmen Untersuchungsrichter den Fall.

Name bleibt geheim

Die Untersuchungsrichter von Nanterre versuchen auch zu ermitteln, wer die in "Closer" abgedruckten Oben-Ohne-Fotos von Kate geschossen hat. "Closer" weigert sich aber, den Namen des Paparazzo preiszugeben. Auch Schadenersatzforderungen von Kate und William sollen Gegenstand eines möglichen Prozesses werden.

Parallel zur Strafanzeige hatten Kate und William im September einen Eilantrag eingereicht, um eine Weiterverbreitung der "Closer"-Bilder zu verhindern. Ein Gericht untersagte "Closer" per einstweiliger Verfügung eine Weiterverbreitung der Fotos. Auf Anordnung des Gerichts übergab das Magazin dem Paar zudem die Fotodateien. Das Magazin, das zum italienischen Mondadori-Verlag gehört, hat Rechtsmittel gegen die Gerichtsentscheidung eingelegt. Das Berufungsgericht von Versailles bei Paris soll darüber am 5. Juni befinden. (APA, 25.4.2013)