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Füsun  Erdogan wurde zu lebenslanger Haft für ihre Führungsfunktion der linksextremen Untergrundgruppe Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei verurteilt.

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Ein Gericht in Istanbul hat die türkisch-niederländische Journalistin Füsun Erdogan in einem international kritisierten Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt. Erdogan sei in dem Prozess beschuldigt worden, ein führendes Mitglied der linksextremen Untergrundgruppe Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei (MLKP) zu sein, teilte das türkische Menschenrechtsnetzwerk Bianet am Dienstag mit.

In dem Verfahren erhielten weitere Angeklagte lebenslange Haftstrafen oder Gefängnisstrafen von bis zu 37 Jahren und neun Monaten. Journalistenorganisationen hatten die Festnahme Erdogans und das Verfahren mehrfach kritisiert. Es seien keine Beweise vorgelegt worden, erklärten Menschenrechtler. Erdogan sei ins Blickfeld der Ermittlungen geraten, weil sie das alternative Özgür Radio (Freies Radio) gegründet und geleitet habe, äußerte sich die Internationale Journalistenföderation (IFJ) im Dezember überzeugt.

Einschüchterung

Erdogan selbst schrieb im Jänner in einem von der Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen veröffentlichten Brief, ihre Festnahme solle unabhängige, demokratische und alternative Medien in der Türkei einschüchtern. Sie war im September 2006 festgenommen worden. (APA, 5.11.2013)