Junge Norweger decken ihren Musikbedarf überwiegend durch Streaming-Angebote ab.

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Die Zeiten, in denen Nutzer Musik albenweise kostenlos über Filesharing bezogen haben, scheinen langsam zu Ende zu gehen. Das legt eine Umfrage unter jüngeren Usern in Norwegen nahe.

Durchgeführt wurde die Befragung landesweit unter Unter-30-Jährigen vom Musikindustrieverband IFPI Norge, wobei die Gesamtanzahl der Teilnehmer nicht aufgeführt ist. Die Ergebnisse zeigen im Fünfjahres-Vergleich einen dramatischen Umbruch im Verhalten der Konsumenten hinsichtlich illegaler Downloads, berichtet Music Business Worldwide.

96 Prozent verzichten auf Filesharing

Gaben 2009 noch 80 Prozent der jüngeren Norweger an, ihre Musik auch illegal zu beziehen, sind es mittlerweile nur noch vier Prozent, die dies angeben. 96 Prozent erklären, ausschließlich mit legalen Angeboten auszukommen. Nur ein Prozent gibt an, die Inhalte hauptsächlich über kostenlose Umwege zu beziehen. Man habe innerhalb von fünf Jahren die Musikpiraterie in Norwegen "praktisch eliminiert", so IFPI Norge.

Der Grund ist schnell gefunden: Streamingdienste haben dem klassischen Musikvertrieb auf Tonträgern den Rang abgelaufen. Spotify und Co. erwirtschaften nunmehr 75 Prozent der Umsätze in dem skandinavischen Land. 14 Prozent steuern der Verkauf von CDs und Co. bei, elf Prozent werden aus Downloads erwirtschaftet.

Tonträgerverkäufe auf historischem Tiefststand

Streaming-Services waren auch dafür verantwortlich, dass die norwegische Musikindustrie seit 2011 wieder Wachstum verzeichnet hat. Vergangenes Jahr ist diese Entwicklung jedoch ins Stocken geraten, was primär daran liegt, dass der Tonträger-Verkauf an einem historischen Tiefststand angelangt ist.

Trotzdem, so die IFPI, habe man die Branche wieder auf gesunde Beine gestellt. Streaming befinde sich noch in den Kinderschuhen, man rechnet in den kommenden Jahren noch mit großen Veränderungen. (gpi, derStandard.at, 28.01.2015)