Bangkok – Fast 17 Monate nach dem Putsch in Thailand startet die Junta einen zweiten Versuch, um eine neue Verfassung zu schreiben. Die Regierung von Putschführer Prayuth Chan-ocha ernannte am Montag einen neuen Verfassungsrat, der in den nächsten sechs Monaten einen Text ausarbeiten soll. Mit der Ablehnung des ersten Verfassungsvorschlags der Junta im September sind Wahlen in weitere Ferne gerückt.

Damit sei nun frühestens 2017 zu rechnen, sagte der Vizeregierungschef vor kurzem. Kritiker glauben, dass das Militär die Machtübergabe möglichst lange hinauszögern will.

Prayuth hatte im Mai 2014 nach wochenlangen Demonstrationen gegen die gewählte Regierung in der Hauptstadt Bangkok geputscht. Wähler und Unterstützer der Regierung kamen aus der ärmeren Bevölkerung, die eine große Mehrheit der Gesellschaft ausmacht. Hinter den Demonstranten standen reichere Stadtbewohner und Anhänger alteingesessener Machteliten, die an Einfluss verloren hatten. (APA, 5.10.2015