Kärntner Frost und Kärntner Berge: Unterwegs mit dem Q7, dem luxuriösen Flaggschiff von Audi für die Straße und das Gelände.

Foto: Michael Völker
Grafik: der Standard

Wien/Bogenfeld – Wir bestanden auf einem eleganten Auftritt, hatten aber ein rustikales Anliegen. Wenn der gemeine Städter aufs Land reist, will er sich nicht als Landmensch verkleiden, auch wenn viele genau das tun. Und Funktionskleidung, wie sie der Städter auch dann gerne wählt, wenn er im Park einen kleinen Spaziergang bei Nieselregen antritt, aber den Eindruck erweckt, als würde er die letzten Meter des Montblanc in Angriff nehmen, lehnen wir sowieso ab.

Zwischen Almhütte und Oper

Der Q7, das luxuriöse Flaggschiff von Audi mit Geländetauglichkeit, kann irgendwie alles, er ist edles Leinen, rustikaler Loden, allwettertaugliche Funktionskleidung, eleganter Anzug und nobler Frack: Ob Almhütte oder Oper, man ist mit dem Q7 immer stilsicher gekleidet. Vor allem aber: Man kommt auch überall hin.

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Um bei der kärntnerischen Verwandschaft vorzufahren, schien der Audi die absolut richtige Wahl, steht er doch für die Weltläufigkeit, die wir so gerne vor uns her tragen, signalisierte der Landbevölkerung aber auch, dass wir in der Lage sein würden, auf jedem Terrain zu bestehen und auf dem Eis, auf das sie uns führen mochten, nicht auszurutschen.

Drei Liter, acht Gänge

Außerdem brauchten wir noch Holz für den Kamin, was zu einer mittleren Tragödie führen würde, noch dachten wir aber, dass wir jede Menge Platz benötigten, und der Q7 bot eben diesen.

Foto: Michael Völker

Die Anreise war ein Gedicht. Der Drei-Liter-Dieselmotor ist kräftig und elastisch, er ist leise und schnurrt bestenfalls, die 8-Gang-Wandlerautomatik passt perfekt zu Motor und Leistung. Die kann immerhin mit 272 PS beziffert werden. Diese sechs Zylinder scheinen für einen Diesel die richtige Lebensform zu sein.

Foto: Michael Völker

Wir cruisten über die Autobahn, zügelten den Verbrauch bei acht Litern, dann peilten wir noch Berge und Hütten an, um unseren Schürzen mit Gatsch, Matsch und Schlamm zu beflecken. Wir zogen Spuren in den frischen Schnee am Fuße des Mittagskogels, ehe wir bei unserem Gastgeber auf den Plan traten.

Holz vor der Hütte

Jetzt offenbarte sich das Problem: Der Mann hat einen Wald, aber kein Holz. Was für jeden Waldbesitzer, der etwas auf sich hält, eine mittlere Katastrophe ist, weil das Holz auch Ehrensache ist. Es muss aber auch trocken sein, das braucht im Idealfall drei Jahre für den Bobo-Ofen. Und dieses drei Jahre alte, trockene Holz hat nicht jeder in der Hinterhand. Jetzt geht der Waldbesitzer natürlich ungern zum Nachbarn und fragt den, ob der etwa von seinem Holz abgibt, schließlich hat er so viel vor der Hütte.

Foto: Michael Völker

Der Mann mit Wald aber ohne Holz wurde von Frau und Tochter gehörig unter Druck gesetzt, wie es denn sein kann, dass er Wald, aber kein Holz hat. Um es kurz zu machen: Er gab uns ein paar seiner schönsten Scheiter aus dem letzten Eigenbestand mit, quasi handgestreicheltes Holz, fast zu schade zum Einheizen.

Schön alleine ist auch nicht alles

In den Tiefen des Audi-Laderaums verloren sich die Scheiter wie im Nichts, wir hatten immerhin noch ausreichend Weihnachtsgeschenke lukriert, um für Füllfracht zu sorgen.

Eine Erkenntnis eröffnete sich in Kärnten jedenfalls: Bei Eis, Schnee und Matsch sind hellbeige Fußmatten nur zweitbeste Wahl. So schön sie auch sind, sie sind dann nicht mehr schön. Plastikmatten sind vielleicht weniger elegant, aber leichter zu reinigen. (Michael Völker, 27.1.2016)