Brüssel – Die EU-Kommission will Verlage gegenüber großen Internet-Konzernen wie Google stärken, DER STANDARD berichtete. Derzeit arbeite die Kommission gerade an ihren Vorschlägen zur Modernisierung des Urheberrechts, sagte ein Kommissionssprecher am Freitag in Brüssel. Die Vorschläge sollen noch im September vorliegen.

"Die EU-Kommission erwägt, ob Nachrichtenverlagen sogenannte Leistungsschutzrechte gewährt werden sollen. Es würde ihre Rolle als Investoren in Inhalten anerkennen und ihnen eine stärkere Position in Verhandlungen mit anderen Marktteilnehmen geben", sagte EU-Kommissionssprecher Christian Wigand.

Dabei gehe es aber "absolut nicht um eine EU-Abgabe auf Suchmaschinen", sagte der Sprecher. Die Zeitung "Financial Times" berichtete am Freitag, die EU-Kommission wolle europäischen Nachrichtenverlagen gestatten, Abgaben von Internet-Plattformen wie Google einzuheben, wenn Suchmaschinen Teile ihrer Geschichten veröffentlichen.

Ihre Vorschläge werde die EU-Kommission in der zweiten September-Hälfte vorlegen, sagte der EU-Kommissionssprecher. "Unser allgemeines Ziel ist es sicherzustellen, dass die Europäer Zugang zu einem breiten und unterschiedlichem legalem Angebot von Inhalten haben, und deshalb die kulturelle Diversität zu stärken, während garantiert werden soll, dass Autoren und andere Rechteinhaber besser und fairer geschützt werden." (APA, 26.8.2016)