Andromeda könnte ein Art "Android Next Generation" werden – mit neuer Softwarebasis und frei vergrößerbaren Fenstern- (im Bild: Android 7.0 mit "Freeform Windows Mode")

Mit Android und Chrome OS arbeitet Google seit Jahren parallel an zwei Betriebssystemen. Gerüchte, dass das Unternehmen diese beiden verschmelzen will, gab es immer wieder, nun könnte es aber ernst werden.

Unter dem Codenamen Andromeda arbeite Google derzeit an einem gemeinsamen Nachfolger für Chrome OS und Android, heißt es bei Android Police. Und nicht nur das: Bereits in den kommenden Tagen könnte Google das neue Betriebssystem erstmals der Öfffentlichkeit präsentieren.

Spurensuche

Auslöser dieser Spekulation ist ein anlässlich des achten Geburtstag von Android abgesetzter Tweet von Android-Chef Hiroshi Lockheimer. In diesem zeigt er sich davon überzeugt, dass man in acht Jahren dann vom 4. Oktober 2016 reden wird. Dies ist jener Tag, an dem Google zu einem Launch-Event geladen, den man derzeit massiv bewirbt, und für den unter anderem die Vorstellung der ersten "Made by Google"-Smartphones sowie diverser anderer Hardware erwartet wird.

Bereits vor rund einem Jahr hatte das Wall Street Journal erstmals über ein Projekt zur Zusammenlegung der beiden Systeme berichtet. Damals hieß es, dass zwar die Veröffentlichung des neuen Systems erst für 2017 geplant sei, eine erste Testversion aber noch 2016 vorgezeigt werden solle. Der Tweet von Lockheimer legt nahe, dass dieser Moment bald gekommen sein könnte.

Zielsetzung

Bei all dem bleibt natürlich die Frage, welche konkreten Ziele Google mit Andromeda verfolgt. Einerseits geht es dabei sicherlich darum, dass man eine gemeinsame Plattform vom Smartphone bis zum Laptop etablieren will. Andererseits könnte Google diesen Schritt auch dazu nutzen, die Basis des Systems aufzuräumen, und bestehende Defizite aufzuräumen. Eventuell lässt sich das Unternehmen hier gar etwas einfallen, um endlich das leidige Update-Probleme unter Android in den Griff zu bekommen.

Klar ist jedenfalls, dass Andromeda kompatibel zu bestehenden Android-Apps sein wird. Dies bestätigen indirekt eine Reihe von Einträgen im Android Source Code, die 9to5Google aufgespürt hat. Aus diesen geht zudem hervor, dass Google das neue Betriebssystem unter anderem auf dem Nexus 9 testet, und dass unter Andromeda der "Freeform Windows Mode" auf dem Tablet genutzt werden soll. Dieser bietet eine Desktop-ähnliche Ansicht mit frei vergrößerbaren Fenstern, und ist im aktuellen Android 7.0 bereits enthalten, wird aber noch von keinen Geräten aktiv genutzt.

Ausblick

Bereits in den letzten Monaten hat Google die Betriebssysteme schrittweise näher zusammengeführt. So können mittlerweile einzelne Chromebooks mit Android-Kompatibilität aufwarten. Dies könnte als Vorgeschmack auf den kommenden Umbruch interpretiert werden, Andromeda soll dann auch die darunterliegende Plattform vereinheitlichen. Betont sei, dass es sich bei "Andromeda" nur um einen Codenamen handelt, wie das Betriebssystem schlussendlich heißen soll, ist derzeit noch unbekannt. (Andreas Proschofsky, 26.9.2016)