Grafik: der Standard

Kleines Lenkrad, aufgesetzte Armaturen – das gibt es so nur bei Peugeot.

Foto: Andreas Stockinger

Wien – Gute Idee. Peugeot tut da was fürs Image und die sportiv veranlagten Markenfans. Mit 308 GTi und 208 GTi haben sie jetzt zwei Draufgänger im Portfolio, die es Letzteren erlauben, nicht zu Schmied oder Schmiedl gehen zu müssen (zur vorwiegend deutschen Konkurrenz), sondern auch den Forgeron wählen zu können.

Beim Außenauftritt dieses jungen Wilden setzt Peugeot auf dezentes Erscheinungsbild statt auf Kracheroptik. Wohltuende Entscheidung.
Foto: Andreas Stockinger

Der 208 GTi ist dabei der kleine Freche, der Leistbare auch, und er setzt auf das Prinzip des roten Fadens: Innen rote Nähte, wo immer es was zum Nähen gab, dazu rotes Zierlineament in den Türgriffen, Hauptinstrumente rot gerahmt, rote Fußmatten, das "GTi" unten im Volant rot hinterfangen, und die rote Markierung oben am Lenkradscheitel erinnert an Kimme und Korn. Doppelauspuff, "Peugeot Sport"-Signet in den C-Säulen und rote Bremssättel komplettieren den Rotauftritt.

Und was kann er jetzt, der junge Wilde? Genau das: unbekümmert ein bisserl wilder Hund spielen. 208 PS! Wobei sie der 1,6-Liter-Maschine sogar einen sonoren Sound beigebracht haben. Sehr lustiges Turbo-Triebwerk, stammt noch aus der Zeit des Motoren-Joint-Ventures mit BMW. Legt freudig los, dreht freudig hoch, braucht nicht die Welt, 8,0 l / 100 km waren es im Standard-Test.

Foto: Andreas Stockinger

Vor flott gefahrenen Kurven geniert sich der Petit-GTi keineswegs, indes fällt hinsichtlich Fahrcharakteristik eine gewisse Nervosität, auf – was vor allem daran liegt, dass die vielen Pferde unbändig an der Lenkung zerren. Eine sicher ordnende Hand am wunderbar griffigen, kleinen Volant ist da von Vorteil. Dann aber, wie gesagt: lustig, lustig, tralalalala. Das Fahrwerk ist ein glaubhafter Mix aus Straffheit und Komfort, denn schließlich: Franzose.

Foto: Andreas Stockinger

Zu den Sitzen noch ein Wort. Sportsitze. Versprechen besten Seitenhalt. Nur leider ist die Oberschenkelführung zu weich, da droht man mitunter drüberzurutschen. Erstmals hatten wir dieses Phänomen beim DS3 beobachtet. Am Testwagen ließ sich außerdem beim Schalten die Dritte oftmals ziemlich bitten, bis sie reinging. (Andreas Stockinger, 12.10.2016)