Eine der zehn Su-33 vor dem Start. Bisher veröfflentlichte Bilder zeigen an Bord der Admiral Kusnezow lediglich mit Luft-Luft-Raketen bestückte Kampfjets.

Foto: APA/AFP/Russian Defence Ministry

Damaskus – Trotz des Absturzes eines der vier an Bord des russischen Flugzeugträgers Admiral Kusnezow stationierten MiG-29K-Kampfbomber fliegt die russische Luftwaffe weiter Angriffe auf Rebellenstellungen in Syrien. "Nach Informationen aus unterschiedlichen Geheimdienstquellen wurden mindestens 30 Terroristen getötet", erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums am Donnerstag.

Unter den Getöteten seien auch führende Jihadisten, die mit der Vorbereitung einer neuen Offensive in Aleppo beauftragt gewesen seien. Kampfflugzeuge vom Typ Su-33 hatten am Dienstag erstmals vom russischen Flugzeugträger Admiral Kusnezow aus Angriffe auf Idlib geflogen.

Technische Probleme

Die MiG-29K war am Wochenende nach Militärangaben wegen technischer Probleme vor der syrischen Küste ins Mittelmeer gestürzt. Der Pilot der Maschine habe sich mit dem Schleudersitz retten können, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Montag mit.

Der Unfall habe sich auf einem Übungsflug ereignet. Beim Landeanflug sei die Maschine mehrere Kilometer von dem Flugzeugträger entfernt ins Meer gestürzt.

Kein Katapult

Die relativ neuen MiG-29K waren erst im Sommer auf die Admiral Kusnezow verlegt worden, um in die Jahre gekommene SU-33-Kampfjets zu ersetzen. Da das Schiff im Gegensatz zu amerikanischen Trägern über kein Katapult verfügt, können Flugzeuge nicht mit voller Beladung vom Flugdeck starten.

Das Schiff ist der einzige Flugzeugträger der russischen Armee. Er war mit mehreren weiteren Schiffen von der Arktis aus durch die Nordsee und den Ärmelkanal ins Mittelmeer gefahren, in dessen östlichen Gewässern er sich nun aufhält.

Moskau beteuert immer wieder, in Syrien nur die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) und andere "Terroristen" zu bekämpfen. Der Westen wirft Russland dagegen vor, immer wieder auch gemäßigte Gegner des syrischen Staatschefs Bashar al-Assad ins Visier zu nehmen. (APA, AFP, 17.11.2016)