Die neue Sternwarte auf dem Haunsberg in Nußdorf soll offen für alle sein und die Menschen für Astronomie begeistern.

Foto: Architekturbüro Berger/Hoffmann

Die Besucherkuppel kann mit einem Schalensystem 360 Grad weit geöffnet werden. Das darin befindliche Teleskop hat 80 Zentimetern Durchmesser und einer Brennweite von 5,40 Meter.

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Die alte Sternwarte auf dem Voggenberg in Bergheim ist eine kleine, selbstgebaute Holzhütte mit einem Schiebedach.

Foto: Haus der Natur

Salzburg – Das Haus der Natur baut eine neue Sternwarte für Salzburg. Bereits Anfang 2017 soll mit dem Bau des Planetariums auf dem Haunsberg in der Gemeinde Nußdorf begonnen werden. Läuft alles nach Plan, soll es im Frühjahr 2018 eröffnen.

Bisher war das Teleskop der astronomischen Forschungsgruppe in einer selbstgebauten Holzhütte mit einem Schiebedach am Voggenberg in Bergheim untergebracht. Seit 28 Jahren werden in der kleinen Volkssternwarte jährlich 100 Führungen mit 60.000 Besuchern veranstaltet. Diesem Ansturm und den technischen Erfordernissen war die kleine Hütte schon lange nicht mehr gewachsen.

Autarkes Gebäude

Nun wird ein hochmodernes Observatorium mit zwei Kuppeln, in denen die Spiegelteleskope untergebracht werden, entstehen. Die Besucherkuppel lässt sich durch ein Schalensystem 360 Grad weit öffnen. Dafür wird ein 250.000 Euro teures Teleskop der Mühlviertler Firma Astro Service Austria (ASA) mit 80 Zentimetern Durchmesser und einer Brennweite von 5,40 Meter angekauft. "Ein Quantensprung im Vergleich zu dem bestehenden Teleskop", sagt Helmut Windhager, Leiter der astronomischen Arbeitsgruppe im Haus der Natur Salzburg. In der zweiten Kuppel werde mit dem bestehenden Teleskop hauptsächlich geforscht.

Auf dem Dach des Hauses entsteht eine Beobachterterrasse, und im darunter liegenden Veranstaltungsraum ist Platz für bis zu 150 Personen. Das Haus auf dem Rücken des Haunsbergs wird völlig autark sein – mit einer eigenen Wasserquelle, eigener Kläranlage, einer Wärmepumpe und einer Fotovoltaikanlage.

Privater Spender übernimmt Hälfte der Baukosten

Der Neubau wird rund 2,4 Millionen Euro kosten. Ermöglicht wird das Projekt durch einen privaten Spender, der anonym bleiben will und für die Hälfte der Gesamtkosten aufkommt. Das Land Salzburg steuert 700.000 Euro bei, die Stadt und die Salzburg AG beteiligen sich jeweils mit 100.000 Euro, und auch die Anrainergemeinden geben insgesamt 100.000 Euro dazu. Der Rest soll durch eine öffentliche Bausteinaktion finanziert werden.

Der Direktor des Hauses der Natur, Norbert Windinger, betont, dass es ein offenes Haus für alle werde. Ziel sei es, möglichst viele Menschen für Astronomie und Weltraumforschung zu begeistern. Als Betreiber der einzigen dauerhaften Weltraumausstellung in Österreich verfüge das Haus der Natur auch über die nötige Vermittlungskompetenz. Neben wissenschaftlichen Projekten soll die neue Sternwarte auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Um die Betriebskosten abzudecken, kann das Gebäude künftig auch für kommerzielle Veranstaltungen wie Feiern und Tagungen gemietet werden. (Stefanie Ruep, 22.12.2016)