62 Wohnungen entstehen in der Windmühlgasse 22.

Visualisierung: Brichard

Am Wiener Vorsorgewohnungsmarkt tut sich nach wie vor recht viel, aber nicht mehr so viel wie noch vor ein paar Jahren. Bei EHL hat man eine Warteliste "mit einigen Hundert Namen drauf, die auf eine vernünftige Vorsorgewohnung warten", sagte Firmenchef Michael Ehlmaier jüngst auf einer Pressekonferenz.

Bei Otto Immobilien kann man mit so einer langen Warteliste nicht aufwarten; Vorsorgewohnungs-Expertin Sonja Kaspar hätte aber auch "nichts dagegen, wenn es mehr Vorsorgewohnungen am Markt gäbe" – vor allem eben auch solche mit einer "vernünftigen" Relation aus Kaufpreis und erwartbarer Miete. Ab einem Nettokaufpreis von 4000 oder maximal 4500 Euro werde es schon eng mit der Vermietung, so die Expertin. Vorsorgewohnungen müssen bekanntlich aus steuerlichen Gründen innerhalb von 20 Jahren einen Überschuss an Mieteinnahmen bringen.

Zwei oder drei Zimmer

Otto vermarktet derzeit etwa das in Bau befindliche Projekt in der Windmühlgasse 22. Am ehemaligen Standort der Immorent errichtet die Brichard Unternehmensgruppe 62 Wohnungen, von denen laut Kaspar 28 noch verfügbar sind. Errichtet werden dort fast ausschließlich Zwei- oder Drei-Zimmer-Wohnungen. Solche kleineren Wohnungen werden von Vorsorgewohnungsexperten auch dringend empfohlen. "Bevor man eine große Wohnung kauft, sollte man lieber zwei kleinere kaufen", rät Kaspar.

Falls gewünscht, übernimmt Otto Immobilien auch die Vermietung der Anlegerwohnungen. Diese werden um Nettomieten zwischen 11,50 und 13,50 Euro angeboten. "Unter 1000 Euro Gesamtmiete sind die Vorsorgewohnungen noch gut vermietbar."

Spatenstich in der Donaustadt

Den Spatenstich für ein neues Vorsorgewohnungsprojekt gab es kürzlich auch in der Donaustadt. Beim Kagraner Platz errichtet die Raiffeisen Vorsorge Wohnung GmbH (RVW) gemeinsam mit Breiteneder Immobilien ein neues Projekt in Form einer durchgestreckten Liegenschaft mit drei Häusern. Auch hier baut man Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen.

Käufer von Vorsorgewohnungen zahlen den Nettokaufpreis ohne Umsatzsteuer, sofern sie 20 Jahre lang vermieten. Nach diesen 20 Jahren muss ein Überschuss erwirtschaftet werden, sonst droht die Gefahr der "Liebhaberei". Käufer sollten allerdings immer auch die leichte Wiedervermietungsmöglichkeit nach Auszug des Erstmieters im Auge behalten, raten Experten. (mapu, 3.4.2017)